SRF Meteo: Bucheli macht Wetter zur SBB-Werbesendung
«Meteo» ist die Königin unter den SRF-Sendungen. Ausgerechnet dort geht Wetterfrosch Bucheli für Werbung durch den Regen.
Das Wichtigste in Kürze
- SRF-«Meteo» veranstaltet neuerdings ein SBB-Quiz.
- Dafür steht Wetterfrosch Bucheli patschnass im Regen.
Keine schafft mehr: «Meteo» ist die unangefochtene Königin des SRF. Mit durchschnittlich 631'000 Zuschauern übertrumpft die Wetter-Sendung sogar die «Tagesschau»-Hauptausgabe (588'000) bei weitem.
Das Riesen-Publikum nutzt SRF neuerdings für Sponsoring. Und das im grossen Stil. Am Dienstagabend etwa bewarb Wetterfrosch Thomas Bucheli (58) ein Quiz der SBB mit Hauptgewinn von 1000 Franken. Dazu mussten Zuschauer nur eine Frage beantworten und eine Hotline anrufen. Kostenpunkt: 1.20 Franken pro Anruf.
Irritierend: Satte 26 Prozent – oder 82 Sekunden - der Sendung von Dienstagabend drehten sich um den Wettbewerb. Das sorgt bei manch einem Zuschauer für Stunk. «Muss das sein? Ich schaue Meteo, um zu erfahren, wie das Wetter wird. Und nicht für ein teures Quiz», nervt sich etwa einer auf Twitter.
Fürs Quiz steht Wetterfrosch Bucheli sogar im Regen. Patschnass steht er vor der Kamera, Backen, Hände und Mantel tropfen. Unbeirrt gratuliert er der Vortags-Gewinnerin «ganz herzlich».
Bei SRF will man von der Kritik nichts hören. «Solche Wettbewerbe sind beim Publikum beliebt», sagt Mediensprecher Stefan Wyss zu Nau.ch. Sie würden eine «explizite Vermittlung von speziellen Wetterphänomenen» bieten.
«Ergänzend dazu wird auch der Anreiz gegeben, um auf den diversen digitalen Kanälen von «SRF Meteo» – online und in den sozialen Netzwerken - zu stöbern. Hier werden das «Quiz»-Thema am jeweiligen Tag stets fachlich aufbereitet, das fragliche Wetterphänomen vertieft erklärt und auch die richtigen Lösungen vorgestellt.»
Bei Sportübertragungen macht SRF schon länger Wettbewerbe mit anderen Sponsoren.
Warum bei «Meteo» bisher nur die SBB platziert wurden, will man nicht kommentieren. Nur: «Grundsätzlich strebt SRF aber längerfristige Kooperationen an und diese sind für alle offen.»