Echo 2018 Gewinner sollen nicht in Schweiz auftreten dürfen
Nach dem Skandal-Echo wollen die Rapper Kollegah und Farid Bang in Schaffhausen auftreten. Politiker laufen Sturm gegen das geplante Konzert.
Das Wichtigste in Kürze
- Kollegah und Farid Bang wurden mit einem Echo ausgezeichnet – obwohl sie antisemitische Texte haben.
- Zahlreiche Echo-Gewinner geben ihren Preis aus Protest nun zurück.
- Am 5. Mai sollen die Skandalrapper in Schaffhausen auftreten - Politiker wollen das Konzert verhindern.
Ihre antisemitischen Zeilen sorgen für rauchende Köpfe: Obwohl die Skandalrapper Kollegah (33) und Farid Bang (31) Zeilen rappen wie «Mein Körper definierter als der von Auschwitz-Insassen», wurden sie mit einem Echo ausgezeichnet.
Jetzt kommen sie in die Schweiz
Jetzt wollen die Rüpel ihre Skandalzeilen auch noch in der Schweiz zum Besten geben: Am 5. Mai treten sie planmässig in der BBC-Arena in Schaffhausen auf. Doch: Das geht Politikern zu weit. SP-Kantonsrat Patrick Portmann fordert die Organisatoren in einem offenen Brief auf, den Auftritt abzublasen. «Über Kunst lässt sich streiten. Über Menschenwürde nicht», so Portmann.
Ihre Texte sollen hier nicht geduldet werden
«Auf Schaffhausens Bühnen wollen wir weder Frauenfeindlichkeit noch Schwulenhass oder Gewaltverherrlichung», schreibt er weiter. «In der Schweiz spielt das Duo auf keiner anderen Bühne; nur in Schaffhausen dürfen sie einer breiten Öffentlichkeit ihr verachtendes Menschenbild live präsentieren und unter anderem ihre aktuelle Single spielen, in der von ‹Flüchtlingsschlampen›, Mord und mehrfachen Variationen von Vergewaltigung die Rede ist.»
Jetzt wird er von wütenden Fans bedroht: Laut «20Minuten» erhält er Drohbriefe wie: «Du bist ein Spast, Patrick … Wenn du weiter Faxen machst, gibt es Ärger». Portmann sagt: «Das hat mich eingeschüchtert.» Wegen der Drohbriefe wolle er nun in den Hintergrund treten.
Politiker laufen Sturm
Portmann, der selbst als Rapper Sympaddic Musik macht, wird von fast 50 Mitunterzeichnern unterstützt. Darunter: Juso-Schweiz-Präsidentin Tamara Funiciello, der Zürcher SP-Nationalrat Fabian Molina, AL-Grossstadträtin Bea Will, SP-Nationalrätin Martina Munz und SP-Kantonsrat Werner Bächtold.