Sven Epiney: Non-binäre wollen ihn nicht als ESC-Moderator
Sven Epiney sagte beim Eurovision Song Contest mehrmals «er», als er von Nemo sprach. Damit machte sich der Moderator bei Nonbinären unbeliebt.
Das Wichtigste in Kürze
- Sven Epiney kommentierte am Samstagabend den Eurovision Song Contest.
- Dem Fernsehmoderator rutschten dabei mehrmals Pronomen zu Nemo raus.
- Nonbinäre wollen Epiney nächstes Jahr daher nicht als ESC-Moderator.
Es ist die Sensation der vergangenen Tage: Nemo (24) beschert der Schweiz den ersten ESC-Sieg seit 36 Jahren!
Seither wird eifrig über das Bieler Talent berichtet. Denn Nemo ist auch die erste non-binäre Person, die den weltgrössten Musikwettbewerb gewann. Doch einige haben damit sprachlich so ihre Schwierigkeiten ...
Denn non-binäre Personen identifizieren sich weder als männlich noch als weiblich. Auf Englisch verwendet Nemo also die Pronomen «they/them», auf (Schweizer-)Deutsch keine und stattdessen nur den Namen. Also nicht «der Nemo», sondern nur «Nemo».
Das umzusetzen, ist jedoch leichter gesagt als getan. Auch Schweizer Promis treten immer mal wieder ins Fettnäpfchen und «misgendern» Nemo. Heisst: Sie nennen die falsche Geschlechtsidentität.
Sven Epiney macht sich bei Non-binären unbeliebt
Auch Sven Epiney (52), der den Eurovision Song Contest am vergangenen Samstagabend kommentierte, rutschte mal was raus. So hat der Moderator während der Liveübertragung das ein oder andere Mal «er» gesagt, als er von Nemo sprach.
Dass nun ausgerechnet Sven Epiney als Moderator für den ESC in der Schweiz infrage kommen könnte, stösst einigen sauer auf. Darunter Sascha Rijkeboer. Sascha war früher beim «Transgender Network Switzerland» aktiv.
Die non-binäre Trans-Person schreibt in einer Story auf Instagram: «Auf alle Fälle aber lieber nicht Sven Epiney als Moderator, welcher Nemo die ganze Zeit misgenderte.»
Zudem hätte Sascha auch bereits einen Vorschlag, wer im nächsten Jahr die Schweiz am ESC vertreten könne: Brandy Butler. Die Sängerin und Aktivistin hat unter anderem die «Drag Story Time» in Zürich ins Leben gerufen. Bei dem Anlass lesen Dragqueens – und -kings Kindern aus Büchern vor.
Nemo hat Verständnis fürs Misgendern
Doch zurück zu Nemo. Das Ausnahmetalent sieht das Misgendern selbst etwas weniger eng. Nemo hat insbesondere Verständnis für die Patzer im Deutschen. Denn es fehle an Alternativen, sagte der Star vor wenigen Monaten in einem Interview mit SRF.
Wenn mal ein «er» durchrutsche, sei das nicht so schlimm, beruhigte Nemo. «Bei einer Sprache, die so viel Geschichte hat, kann man nicht erwarten, dass sie sich von heute auf morgen ändert.»
Noch ist unklar, in welcher Schweizer Stadt der Eurovision Song Contest im nächsten Jahr stattfinden wird. Auch, wer den Mega-Event moderieren dürfen wird, steht noch nicht fest.
Doch die Spekulationen haben bereits begonnen. Nebst Sven Epiney fielen Namen wie Komikerin Hazel Brugger (30), Christa Rigozzi (41) oder Michelle Hunziker (47).
Wobei Multitalent Epiney fast sicher dabei sein dürfte. Schliesslich ist das SRF-Aushängeschild ein regelrechter ESC-Experte und begleitet den Anlass bereits seit Jahren.