Tatort Friss oder stirb fällt bei Deutschen durch
In diesem «Tatort» wird der Mord zur Nebensache. Doch längst nicht allen Zuschauern gefällt das. Vor allem deutsche User gehen mit dem Krimi hart ins Gericht.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntagabend strahlte SRF «Friss oder stirb» aus.
- Es ist einer der letzten «Tatort» mit Stefan Gubser und Delia Mayer als Polizisten.
- Im 2019 ermittelt ein neues Kommissaren-Team aus Zürich.
Erpresser und Geisel im Partykeller, Polizisten im Panicroom – der zweitletzte «Tatort» von Stefan Gubser (61) und Delia Mayer (51) versuchte gestern Abend mit einer geballten Ladung an Irrungen und Wirrungen zu überzeugen. Doch längst nicht allen gefiel der Fall von Drehbuchautor Jan Cronauer (39) – vor allem unsere deutschen Nachbarn gehen mit dem kapitalismuskritischen «Friss oder stirb» hart ins Gericht.
«Billigproduktion ohne jegliche Aussenbilder von – Luzern! Weder narrative Spannung, noch eine Prise Humor. Made in Switzerland halt», urteilt ein deutscher User auf Twitter trocken. Mit dieser Meinung steht er längst nicht alleine da: «Das ist mit Abstand das schlechteste, was ich seit Langem gesehen habe». Vor allem die «amateurhaften» Actioneinlagen von SRF fallen komplett durch: «Was für eine lahme Verfolgungsjagd, läuft das in der Schweiz so?», schreibt ein User. «Die Schweizer verkackeiern uns doch? Oder?»
Auch die Luzerner Polizei hat bei den Zuschauern einen schweren Stand. «Herr Liebknecht, die Schweizer Armee marschiert auf. Glauben Sie, sie sind ihr gewachsen?», spöttelt ein User, nachdem die Spezialeinheit den Geiselnehmer zu bezwingen versucht. «Und wo sind die Scharfschützen? Auf dem Dach? … komische Luchse.» Selbst die Schweizer Bürokratie wird thematisiert: «Ich möchte wirklich wissen, wie das Passwort der Schweizer Notrufzentrale lautet».
Während der «Tatort» mit seinem Spannungsaufbau bei unseren Nachbarn nur wenig Punkten kann, beeindruckt dagegen der exklusive Drehort. Der Grossteil des Krimis spielt sich im «Design-Schuppen» des Luzerner Unternehmers Seematter ab – Indoor-Pool, Riesen-Gartenanlage und ausgeklügeltes Überwachungssystem inklusive. «Die Schweiz kann in Sachen Architektur echt mehr», schreibt ein User beeindruckt auf Twitter. «Hübsches Haus auf ganz nettem Grundstück», staunt ein anderer.
Die teure Luxus-Villa ist nicht das Einzige, was unseren Nachbarn ins Auge sticht: auch die schicken Autos gefallen: «Warum haben sie 200 Leute entlassen? Na hörmal, der Maserati muss ja betankt werden», kommentiert ein User. Ein anderer ärgert sich grün und blau, dass der verletzte Täter die teuren Ledersitze mit Blut verunstaltet.