Verlegerin Ellen Ringier: Ein Leben voller Engagement
Die Verlegerin Ellen Ringier ist im Alter von 73 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Ihr Engagement prägte die Schweizer Gesellschaft nachhaltig.

Ellen Ringier verstarb laut am Mittwoch, 19. März 2025, im Kreise ihrer Familie. Sie hinterlässt ein beeindruckendes Vermächtnis.
Als Gründerin der Stiftung Elternsein und Herausgeberin des Elternmagazins «Fritz+Fränzi» setzte sie sich unermüdlich für Familien und Bildung ein. Doch ihr Engagement ging weit darüber hinaus.

Ringier war eine starke Kraft in der Schweizer Kulturszene. Sie präsidierte das Museum für konkrete und konstruktive Kunst und sass im Verwaltungsrat des Zürcher Schauspielhauses.
Aufgewachsen in Luzern
Ellen Renée Ringier wurde am 7. Dezember 1951 als Ellen Renée Lüthy in Luzern geboren. Sie wuchs mit zwei Schwestern in einer wohlhabenden Familie auf.
Ihre Mutter, eine jüdische Bankierstochter, musste als 13-Jährige vor den Nazis aus Wien nach London fliehen. Ihr Vater war ein katholischer Pelzgrosshändler aus Luzern.
Beide Eltern waren klassische Liberale mit strengen moralischen Prinzipien. Ellen Ringier studierte Rechtswissenschaften an der Universität Zürich, promovierte 1980 und arbeitete zunächst als Auditorin am Bezirksgericht.
Verlegerin Ellen Ringier kämpfte gegen Intoleranz
Ellen Ringier sah es als ihre Lebensaufgabe, anderen Menschen Chancen zu geben und sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Die Verlegerin machte sich auch als Kämpferin gegen Antisemitismus und Intoleranz einen Namen.
Sie gründete die Initiative «Rock gegen Hass» und engagierte sich aktiv in der jüdischen Gemeinschaft. Sie sei eine «visionäre Persönlichkeit, engagierte Philanthropin und ein Vorbild für Generationen» gewesen, so Ringier-CEO Marc Walder laut «Tachles».
Wenn es um Leistung ging, sei sie leise gewesen. Laut hingegen immer dann, wenn es darum ging, für ihre Überzeugungen einzustehen.
Ein Leben für die Unabhängigkeit
Die Verlegerin Ellen Ringier war verheiratet, legte zeitlebens jedoch grossen Wert auf ihre Unabhängigkeit. Diese Eigenständigkeit prägte nicht nur ihr persönliches Leben, sondern auch ihr berufliches Wirken.

Trotz ihres umfangreichen Engagements war sie auch Mutter zweier Kinder und leidenschaftliche Grossmutter. «Man darf nicht dergleichen tun, man muss ein Gleiches tun», so Ringiers Lebensmotto.
Ihr Erbe wird in den Leben all jener weiterleben, die sie berührt und inspiriert hat.