«Arte»-Serie über Ermordung von Italiens Ex-Ministerpräsidenten
Der deutsch-französische Kultursender Arte zeigt eine neue sechsteilige Serie über die Entführung und den Mord am früheren italienischen Ministerpräsidenten Aldo Moro. Er war 1978 von Linksterroristen der Roten Brigaden nach 55 Tagen Gefangenschaft ermordet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Arte zeigt die Serie «Und draussen die Nacht» am 15.
und 16. März. Sie erzählt von der Anspannung und dem Aktivismus, den die Entführung des hochrangigen Politikers in der italienischen Regierung und Gesellschaft auslöste.
Es ist allen äusseren Geschehnissen zum Trotz eine sehr intime Story, die Co-Drehbuchautor und Regisseur Marco Bellocchio zeigen. Den vielfach preisgekrönten Filmemacher, der sich in seinen Werken häufig mit der italienischen Geschichte und Politik befasst, interessieren vor allem die psychologisch-emotionalen Zustände seiner Figuren.
Moro war am 16. März 1978 von der Untergrundorganisation «Rote Brigaden» entführt worden. Am 9. Mai wurde der frühere Regierungschef und christdemokratische Spitzenpolitiker mitten in Rom im Kofferraum eines Autos tot aufgefunden.
Obwohl die Familie Moros damals die christdemokratische Regierung von Giulio Andreotti zu Verhandlungen mit den Entführern aufforderte, schlug der Ministerpräsident Gespräche mit den «Roten Brigaden» aus. Die Untergrundorganisation hatte für eine Freilassung Moros die politische Anerkennung gefordert.
Die «Roten Brigaden» werden für fast 15'000 Anschläge in den 70er und 80er Jahren verantwortlich gemacht. In den «bleiernen Jahren» wurden in Italien mehr als 400 Menschen bei Attentaten getötet.