«Falsches Signal an andere Opfer»
Das Wichtigste in Kürze
- Der «Tatort» aus Niedersachsen zeigte gestern Abend Gewalt an Frauen.
- Kommissarin Charlotte Lindholm und das spätere Mordopfer, eine Bankiers-Frau, wurde brutal verprügelt.
- Jetzt wird Kritik laut: Statt eine Vorbildrolle einzunehmen, verliert Lindholm die Kontrolle.
«Der Fall Holdt»
im
«Tatort»
aus Niedersachsen zeigte gestern Abend rohe Gewalt an Frauen. Innerhalb der ersten Viertelstunde wurden zwei
Frauen brutal verprügelt:
Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler, 51) und das spätere Mordopfer, die Frau von Bankier Frank Holdt (Aljoscha Stadelmann, 43).
Mit Faustschlägen ins Gesicht, Bauchtritten und Bespucken wurden die
zwei Frauen malträtiert.
Der Fall erinnert an den wahren und bis heute ungelösten Entführungs- und Mordfall um Bankiers-Gattin Maria Bögerl (54), der 2010 Deutschland erschütterte.
Für Kommissarin Lindholm wurde er zum
persönlichen Rachefeldzug. Denn: Im Film hat auch der Bankier seine Frau brutal verprügelt, wie
explizite Fotos zeigen. Statt eine Vorbildrolle einzunehmen, verliert Lindholm die Kontrolle und treibt den Bankier mit Schuldzuweisungen in den Tod.
Der Fall wird nicht gelöst. Weder die Mörder der Bankiers-Gattin, noch die Schläger von Lindholm werden je gefasst. Der Schock sitzt bei den Zuschauern. «Die Aufzählung der Gewalteinwirkung hätte man weglassen
können. Ekel pur», empört sich ein Twitter-User, und erhält viel Beifall.
Vor allem aber werden Stimmen laut, die eine Vorbildrolle der Kommissarin vermissen. «Warum erstattete Charlotte Lindholm keine Anzeige?
Falsches Signal an andere Opfer.» Und: «Lindholm hat nicht Anzeige erstattet, sich von KollegInnen dumm anmachen lassen.
Das ermuntert Frauen im Real-Life nicht, sich zu wehren.»