Game of Thrones: Darum hat die Serie ein würdiges Ende
Grosse Enttäuschung im «Game of Thrones»-Universum? Von wegen! Nau erklärt, warum das Finale der Kult-Serie durchaus gelungen ist.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht auf Montag wurde die finale GoT-Folge ausgestrahlt.
- Viele Fans geben sich mit dem Ausgang der Geschichte nicht zufrieden.
- Nau zeigt auf, was hinter den einzelnen Handlungen steckt.
«Überhastet», «schrecklich», «unwürdig» – Das «Game of Thrones»-Finale fällt bei vielen Fans komplett durch. Wurde die HBO-Produktion einst als beliebteste Serie aller Zeiten gehandelt, muss sie sich nun einem heftigen Shitstorm stellen.
Doch ist die Kritik tatsächlich begründet? Nau nimmt einzelne Handlungsstränge der finalen Episode genauer unter die Lupe und beweist: «Game of Thrones» fand durchaus ein würdiges Ende.
Darum wurde Daenerys Targaryen zur «Mad»-Queen
Haupt-Kritikpunkt der Fantasy-Liebhaber: Der Wandel von Drachenmami Dany. Kämpfte der Targaryen-Spross einst für die Gerechtigkeit, wandelte sie sich am Ende zur fiesen Mad-Queen.
Nicht von ungefähr. Dany war während allen acht Staffeln einzig auf dem Weg, ihr eigenes Schicksal zu erfüllen: Dem Hause Targaryen den Eisernen Thron zurückzubringen. «Ich werde mir nehmen, was mir gehört. Mit Feuer und Blut», sagte sie einst.
Danys Wandel zeichnete sich schon früher ab
Alles, was die junge Frau auf ihrem Weg an die Macht erlebte, war Schmerz, Aufopferung und Missbrauch. Vom eigenen Bruder verkauft, vom Ehe-Mann vergewaltigt, verlor das Drachenmami selbst ihr Söhnchen. Klar ist: Der Samen für Danys Wandel wurde bereits viel früher als in Staffel acht gesät.
Zugegeben: Die Macher hätten sich beim Wandel des Drachenmamis durchaus etwas mehr Zeit nehmen müssen. Die Heldin entpuppte sich während lediglich sechs Episoden zur eiskalten Massenmörderin.
Die Geschichte endet, wie sie begonnen hat
Sicher, Daenerys Targaryen wurde zum Ende ganz schön fies. Doch, war ihr Tod zwingend notwendig? Auf jeden Fall! Denn: Durch Danys Tod erschufen die «Game of Thrones»-Macher einen geschickten Film-Schluss: Die Story endete, wie sie begonnen hat.
Ganz zu Beginn der «Game of Thrones»-Geschichte kam es zur Ermordung von Aerys Targaryen, Danys Vater und König von Westeros. Wie ihr Papi wurde Daenerys durch einen engen Vertrauten umgebracht: Jon Snow.
Sowohl Vater wie Tochter verdammten sich selbst, nachdem sie sich gegen die Schwachen wandten, die sie eigentlich zu beschützen versuchten: Sie wurden zum Mad-King und zur Mad-Queen.
Darum bekommt Jon Snow doch ein Happy End
Jon Snow ist der ultimative Sympathieträger der Serie: Fair, mutig und stark. Ein Held in eiserner Rüstung. Warum schenkten die Macher nicht zumindest ihm ein Happy End?
Nach seinem Mord an Dany wird der Beau zurück zur grossen Mauer in den Norden geschickt. Die lebenslange Verdammnis entpuppt sich als Segen: Statt der Nachtwache warten sein guter Freund Tormund und Snows treuster Gefährte Ghost auf ihn. Zusammen brechen die drei mit den restlichen Wildlingen in den Super-Norden auf.
The only ending I needed was #Ghost reuniting with Jon Snow. #GOT pic.twitter.com/GF96hIz7yv
— loso (@bjloso_10) May 20, 2019
Durchaus ein Happy End für den Helden. Im Norden verbrachte Jon Snow seine wohl glücklichste Zeit. In Staffel zwei lernte er seine Geliebte Ygritte kennen. Unter den Wildlingen fühlte er sich willkommen und gut aufgehoben.
Hinzu kommt: Hinter der Mauer ist Jon Snow frei. Hatte er für Macht noch nie etwas übrig, wartet auf den Beau nun ein Leben fern von Regentschaft und Intrigen.
Falscher König auf dem Thron? Von wegen!
In der letzten Folge wird das wohl best gehütete Geheimnis von «Game of Thrones» gelüftet: Bran Stark sahnt das begehrte Krönchen ab.
Kein passender Führer? Keineswegs. Als dreiäugiger Rabe kann der Stark-Spross sowohl in die Vergangenheit wie auch in die Zukunft sehen. Er kennt die Schwächen der Menschheit und weiss, welche Fehler nicht wiederholt werden dürfen.
Zudem ging es Bran nie darum, selbst König zu werden. Er hat keinerlei Interesse am Herrschen. Der perfekte König: weise, selbstlos und völlig unbestechlich.
Mission Impossible für «Game of Thrones»-Macher?
Sicher ist: Die Drehbuchautoren standen bei der Final-Folge von «Game of Thrones» vor einer Herkules-Aufgabe:
Acht Jahre lang warteten Fantasy-Liebhaber sehnsüchtig auf den Ausgang der Serie. Kaum eine Produktion hatte je einen epischeren Showdown und eine grössere Fangemeinde.
In Anbetracht der zur Verfügung stehenden Sendezeit haben die Serien-Macher aber das Bestmöglichste herausgeholt. Fazit: Kritiker jammern auf einem ganz schön hohen Niveau.