Start der «Herr der Ringe»-Serie: Wie gut ist «Die Ringe der Macht»?

Nau Prominews
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USA,

Heute startet die langersehnte Amazon-Serie «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht». Die Erwartungen überaus sind hoch!

Die Elbin Galadriel spielt in «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» eine grosse Rolle.
Die Elbin Galadriel spielt in «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» eine grosse Rolle. - Amazon Studios

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute startet «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» auf Amazon Prime Video.
  • Die Serie besticht mit gewaltigen Bildern, hohem Tempo und einem diversen Cast.
  • Im Mittelpunkt steht die kriegerische Elbin Galadriel, gespielt von Morfydd Clark.

Lange haben Fantasy-Fans auf diesen Tag hin gefiebert, jetzt ist es endlich so weit. Die Serie «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» startet am heutigen Freitag (2. September) mit einer Doppelfolge auf Amazon Prime Video.

Die Erwartungen sind sehr hoch. Nicht nur, weil sie bis dato die teuerste Serie aller Zeiten ist. Sondern auch, weil die Original-Film-Trilogie von Regisseur Peter Jackson (60) insgesamt 17 Oscars abgeräumt hat.

Nebenbei hat die epische Trilogie Millionen von Menschen für die Welt der Hobbits, Zwerge und Elben begeistert. Kann die Amazon-Produktion diesem Erwartungsdruck standhalten?

Hohes Tempo, gewaltige Bilder

Schon 2012 begeisterte ein «Herr der Ringe»-Prequel die Zuschauerinnen und Zuschauer: «Der Hobbit: Eine unerwartete Reise» startete in den Kinos, zwei weitere Teile folgten. Die «Hobbit»-Trilogie spielt 60 Jahre vor den Ereignissen von «Der Herr der Ringe». Die Filme folgten den Spuren von Bilbo Beutlin (Martin Freeman, 50). Der Hobbit wollte zusammen mit dem Zauberer Gandalf (Ian McKellen, 83) und 13 Zwergen einen Berg von einem Drachen befreien.

Die Serie «Die Ringe der Macht» springt nochmal weiter in der Zeit zurück. Sie spielt im sogenannten Zweiten Zeitalter Mittelerdes. Das ist Tausende Jahre bevor der Ring der Macht im Schicksalsberg zerstört wurde. Bereits in den ersten 15 Minuten wird den Zuschauern in einem Rückblick erklärt, was alles auf dem Kontinent geschehen ist.

Zu diesem Zeitpunkt bekommen Fans einen bildgewaltigen Kampf, Massengräber und jede Menge schreckliche Gestalten zu sehen. Denn die Serie beginnt mit der grossen Schlacht der Elben gegen den bösen Morgoth. Sofort werden Erinnerungen an den finalen Kampf in «Die Rückkehr des Königs» wach. Auch hier siegt das Gute am Ende, einige Elben kehren in ihre Heimat zurück – andere bleiben in Mittelerde.

Generell ist das Tempo innerhalb der ersten beiden Folgen extrem hoch. Einige Figuren werden vorgestellt, viele Handlungsstränge laufen parallel. Wo sie enden werden und ob sie jemals zusammenlaufen ist noch unklar.

Ab der ersten Minute stehlt sich ein wohliges Gefühl ein, als würde man nach einer langen Reise nach Hause zurückkehren.

Das liegt auch daran, dass die Macher mit atemberaubenden Kulissen, Detailreichtum und bildgewaltigen Szenen die Welt von Autor J. R. R. Tolkien (1892-1973), dem Verfasser der «Herr der Ringe»-Bücher, einmal mehr zum Leben erweckt haben.

Galadriel im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt der Geschehnisse von «Die Ringe der Macht» steht eine weibliche Hauptfigur, die Fans bereits kennen: die junge Elbin Galadriel. Der Charakter spielte bereits in den früheren Filmen eine Rolle, wurde damals noch von Oscarpreisträgerin Cate Blanchett (54) verkörpert. In der Serie übernimmt die walisische Schauspielerin Morfydd Clark (33). Galadriel hat im Kampf gegen Morgoth und seinem Nachfolger Sauron ihren geliebten Bruder Finrod verloren.

Daraufhin schwört sie Rache und reist durch die entlegensten Ecken der Welt, um das Böse zu finden. So kämpft sie sich durch eine Eiswüste oder gibt sich als starke Führerin. Nebenbei erledigt sie im Alleingang einen Troll – sofort wird klar: mit dieser Frau sollte man sich nicht anlegen.

Doch die dunklen Mächte wurden schon lange zurückgedrängt. Von Sauron fehlt jede Spur. Deshalb zieht der elbische Hochkönig die Truppen ab und holt sie zurück in die Heimat.

Einzig Galadriel traut dem Braten nicht und ist davon überzeugt, dass der Feind im Verborgenen weiter Pläne schmiedet. «Das Böse schläft nicht, Elrond. Es wartet», fasst es die kriegerische Elbin treffend zusammen.

Alte Gesichter und neue Wesen

Das bringt uns zu einer weiteren Figur, die Fans bereits kennen und eine tragende Rolle einnimmt: Elrond, einst von Hugo Weaving (62), jetzt von Robert Aramayo (29) verkörpert.

Doch in der Serie ist er noch nicht der grosse Elb, der die Weisheit scheinbar mit Löffeln gefressen hat. In den «Herr der Ringe»-Filmen hatte er die Gefährten auf ihre grosse Reise geschickt. Stattdessen gibt er den charmanten Politiker, der nicht recht an das verborgene Böse glauben möchte. Ganz im Gegensatz zu seiner Freundin Galardriel.

Es gibt noch weit mehr Figuren, die in den ersten zwei Folgen vorgestellt werden. So etwa der Elbensoldat Arondir (Ismael Cruz Córdova, 35), der sich in die Menschenfrau Bronwyn (Nazanin Boniadi, 42) verliebt.

Auch ihre Stellungen in den Regionen der Menschen sollen die elbischen Soldaten aufgeben. Doch hier mehren sich die Anzeichen, dass etwas Böses sein Unwesen treibt. Kühe geben schwarze Milch, ein ganzes Dorf wird – im wahrsten Sinne des Wortes – vom Erdboden verschluckt. Arondir geht den Vorkommnissen auf den Grund.

Dass es düster zugehen wird, liegt in der Natur der Sache. Schliesslich dreht sich die Serie, wie der Titel schon verrät, um den Ursprung der Ringe der Macht. Also die Schmuckstücke, die die Völker von Mittelerde fast vernichtet hätten und Sauron zu seinem Aufstieg verholfen haben. Doch zwischen den dunklen Wolken bricht auch ab und zu die Sonne hervor – in Gestalt von Harfüssen.

Neugierige Hobbit-Vorfahren

Die Wesen sind Verwandte der Hobbits. Deshalb sehen sie den einstigen «Herr der Ringe»-Helden Frodo Beutlin (Elijah Wood, 41) und Co. sehr ähnlich. Zum Glück!

Denn ohne die friedlichen, naturverbundenen Charaktere würde definitiv etwas fehlen. Nori Brandyfoot (Markella Kavenagh) möchte die Welt kennenlernen und fragt sich stets: «Was ist noch da draussen?»

Sie ist definitiv ein für das Volk äusserst untypisch neugieriges Mädchen. Eine Vorfahrin von Bilbo und Frodo Beutlin vielleicht? Als ein mysteriöser Mann vom Himmel fällt, scheint ihre Zeit gekommen zu sein.

Neben Menschen, Elben und Harfüssen spielen natürlich auch Zwerge in «Die Ringe der Macht» eine Rolle. Das Besondere: Der Zuschauer bekommt die Minen von Moria zu sehen, als das Volk dort noch nach Kostbarkeiten suchte.

Elrond besucht dort den Prinzen Durin IV. (Owain Arthur, 39) – obwohl sich Elben und Zwerge eigentlich nicht ausstehen können.

Doch die beiden pflegen zufälligerweise eine besondere Freundschaft. Auch hier bedient sich die Serie wieder Ideen aus dergeliebten «Herr der Ringe»-Trilogie. Die Freundschaft zwischen Legolas (Orlando Bloom, 45) und Gimli (John Rhys-Davies, 78) sorgte in der Trilogie für einige Lacher.

Neuerungen bei «Die Ringe der Macht»

Doch auch wenn man als Zuschauer und Zuschauerin immer wieder Parallelen zwischen den Filmen und der Serie entdeckt: Es gibt auch Neuerungen. In erster Linie ist der Cast sehr divers. Waren in den «Herr der Ringe»-Streifen fast nur weisse Darsteller zu sehen, ändert sich das in der Amazon-Produktion. Eine längst überfällige Veränderung.

Auch, dass eine Frau das Ruder übernimmt, fühlt sich gut an und beerdigt damit das zuvor herrschende «Herr der Ringe»-Patriarchat. Neun Gefährten zogen damals los, für Gefährtinnen gab es keinen Platz. Was natürlich auch an den brillianten Romanvorlagen von Tolkien lag. Jetzt wurde die Geschichte weiter gesponnen, weshalb die Macher von «Die Ringe der Macht» deutlich freier bei der Besetzung waren.

Eine Frage, die bleibt

Wie schon angedeutet, machen sich die Produktionskosten schon bei der Gestaltung bemerkbar. Denn alleine die ersten acht Folgen von «Die Ringe der Macht» kosteten rund 715 Millionen US-Dollar. Doch zwischendrin stellt man sich die Frage: Wären die eindrucksvollen Städte der Elben, die steinernen Hallen der Zwerge nicht doch etwas für die Kinoleinwand gewesen? Gleiches gilt für die grossartig animierten Ungeheuer.

Sprengt diese fantastische Welt möglicherweise den heimischen Fernseher, der bei manchen nur aus einem Laptop-Bildschirm besteht? Das lässt sich vielleicht erst am Ende des Abenteuers beantworten. Eine zweite Staffel wurde bereits in Auftrag gegeben.

Bis diese anläuft, können Fans sich zurücklehnen und die ersten Episoden von «Die Ringe der Macht» geniessen. Denn die Serie kann definitiv mit den Filmen mithalten und ist für alle Fantasy-Freunde ein wahres Fest.

Die Welt von Autor J.R.R. Tolkien ist erneut zum Leben erwacht und fesselt auch heute noch wie am ersten Tag.

Amazons «Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht» startet am 2. September in Deutschland mit einer Doppelfolge, danach geht es bei Prime Video im wöchentlichen Abstand weiter. Die erste Staffel kommt auf insgesamt acht Episoden.

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