16 Jahre nach Flucht: Natascha Kampusch ist noch immer in Therapie
Kaum vorstellbar, was Natascha Kampusch als 10-Jährige erleben musste. Noch heute ist sie deswegen in Therapie.
Das Wichtigste in Kürze
- Natascha Kampusch wurde mit 10 Jahren entführt.
- Sie war acht Jahre lang in Gefangenschaft ihres Peinigers.
- Heute noch ist sie deshalb in Therapie.
Es ist das Jahr 1998. Natascha Kampusch wird mit 10 Jahren entführt. Auf dem Weg zur Schule.
Ganze acht Jahre lang hält sie ihr Peiniger gefangen. Dann erst gelingt ihr die Flucht.
16 Jahre ist dies nun her, doch Natascha Kampusch hat diesen einschneidenden Lebensabschnitt noch nicht gänzlich verarbeitet. «Natürlich kommt das, was ich erlebt habe, oft in mir hoch», sagt sie nun.
«(…) Ich bin nach wie vor in Therapie, das gehört zu meinem Leben!»
Natascha Kampusch (34) hat ein neues Buch geschrieben. Nächste Woche kommt «Stärke zeigen: Bewältigungsstrategien für ein kraftvolles Leben» auf den Markt.
Laut dem Verlag geht Kampusch darin unter anderem darauf ein, woher sie die Kraft nimmt, «um das Erlebte zu bewältigen». Und wie sie es schafft, «trotz der Vergangenheit glücklich zu sein».
Im Interview mit «RTL» sagt Kampusch folgendes. «Wichtig ist, nicht in die Verdrängung zu gehen, das ist besonders wichtig. Wichtig ist auch, den Ist-Zustand anzuerkennen, Selbstfürsorge zu betreiben.»
Und weiter: «Ein besonderer Tipp ist auch, auf die eigene Intuition zu hören. Hilfe anzunehmen, wenn es denn notwendig ist. Aber auch, um Hilfe zu bitten.»
Und dann spricht Natascha Kampusch auch darüber, ob sie ihrem Peiniger die Tat verziehen hat.
Ihre überraschende Antwort: «Ja. Ich habe ihm relativ rasch verziehen, weil ich auch so besser mit der Situation damals klarkommen konnte. Ich habe einfach versucht, zu verstehen, worum es dabei ging. Was die Motive wohl gewesen sind.»
Natascha Kampusch sei heute trotz des Erlebten «ein optimistischer, positiver Mensch. Ich starte jeden Tag mit einem Lächeln».
Bereit für eine eigene Familie sei die junge Frau aber noch nicht. Kampusch will sich nun erstmal auf ihre Schauspielkarriere konzentrieren, heisst es.