50 Jahre Sex Pistols, Iron Maiden und Motörhead

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Vor 50 Jahren entstanden in England die Bands Sex Pistols, Iron Maiden und Motörhead – Synonyme für harte Musik und Anti-Mainstream.

Sex Pistols
Die Sex Pistols bei einem Auftritt im Jahr 1978. (Archivbild) - Keystone

Vor 50 Jahren wurden die Sex Pistols, Iron Maiden und Motörhead geboren. Die Bands aus England waren die Antithese zum Mainstream und standen für harte Musik. Nicht nur Johann Strauss oder Rainer Maria Rilke gehören 2025 zu den gefeierten Jahresjubilaren.

Auch im zeitgenössischeren Musikbereich gibt es heuer Geburtstagskinder zu feiern. Die Sex Pistols bildeten die Speerspitze des Punks, Iron Maiden hingegen sorgten mit für den Aufschwung des Heavy Metal. Und der letzte Teil des ungleichen Trios wollte nirgendwo dazugehören, Hauptsache dreckig und laut klang ihre Vorstellung von Rock 'n' Roll.

Erster Auftritt der Sex Pistols am 5. November 1975

Am 5. November 1975 traten vier junge Männer, darunter der zornige Sänger John «Johnny Rotten» Lydon, zum ersten Mal unter dem Namen Sex Pistols auf und brachten mit ihren derben Songs ein Lebensgefühl zum Ausdruck, das zu der Zeit viele junge Leute in England empfanden: no future.

Die Ursprünge gehen ins Jahr 1973 zurück, als die Freunde Steve Jones (Gitarre) und Paul Cook (Drums) mit gestohlenem Equipment eine Band gründeten. Kurz darauf stiess Glen Matlock (Bass) dazu, mit Rotten wurde 1975 ein Sänger gefunden.

Unter dem Management von Malcolm McLaren erlangte die Band rasch grosse Aufmerksamkeit in der britischen Presse, nachdem sie während eines Fernsehinterviews live auf Sendung vulgär fluchte. Die Single «God Save the Queen», zum silbernen Thronjubiläum von Königin Elizabeth veröffentlicht, in der die Monarchie als «faschistisches Regime» besungen wird, tat ihr Übriges.

Wegbereiter der Punkbewegung

Es folgten weitere Skandale auf und abseits der Bühne, 1977 erschien das Album «Never Mind the Bollocks, Here's the Sex Pistols». Es sollte das einzige der Gruppe bleiben. Nach dem Tod von Bassist Sid Vicious, der Matlock ersetzt hatte, lösten sich die Sex Pistols 1978 auf.

Trotz der kurzen Zeit (wohl gab es einige Reunions für lukrative Tourneen) gelten die Sex Pistols als einer der einflussreichsten Acts in der populären Musik. Die Band löste die Punkbewegung in Grossbritannien aus, prägte mit ihren Outfits deren Image und inspiriert bis heute Indie-Rock- und Punkbands.

Iron Maiden: 50 Jahre Heavy Metal

Es gibt wenige grössere und einflussreichere Bands im Genre Heavy Metal als Iron Maiden. Seit 50 Jahren veröffentlicht die von Bassist Steve Harris in London gegründete Formation Alben und geht regelmässig auf Tourneen (am 9. Juli 2025 gastiert sie im Hallenstadion in Zürich).

Der ganz grosse Durchbruch gelang erst mit dem zweiten Sänger Bruce Dickinson und dem Album «The Number Of The Beast» (1982). Von der Urbesetzung ist da nur noch Harris übrig, in seiner Jugend ein vielversprechendes Talent beim Londoner Fussballklub West Ham.

Ikonen der New Wave Of British Heavy Metal

In den frühen Jahren von Maiden hatte Rockmusik einen schweren Stand. Viele Genregiganten lösten sich auf oder sanken in ihrer Bedeutung, New-Wave und Disco waren angesagt – und Punk kam auf. Die Band erlebte turbulente Zeiten, Gitarristen und Sänger kommen und gehen, Heavy Metal war eine Randnotiz, man riet Harris, doch auf Punk umzusatteln.

Da kam Neo-Frontman Paul Di'Anno gerade recht. Sein rauer Gesang und seine Attitüde verbanden beide Stile. Seit Anbeginn dabei war das Maskottchen Eddie, denn Maiden setzten auch auf Optik – auf der Bühne und auf den Albencovern.

Ende der Siebziger gewannen Iron Maiden zunehmend an Popularität und trugen massgeblich zum Aufschwung der sogenannten New Wave Of British Heavy Metal (NWOBHM) bei. Nach zwei im Untergrund gefeierten Alben mit Di'Anno kam mit Bruce Dickinson der kommerzielle Durchbruch. Heavy Metal wurde zu einer weltweiten Bewegung, auch dank Iron Maiden.

Motörhead: Die Legende begann mit Lemmys Rausschmiss

Eine Band, deren Einfluss auf andere Acts vermutlich wesentlich grösser ist als der eigene kommerzielle Erfolg und deren Gründer heute Legendenstatus innehat, verdankt die Rockwelt einem Rausschmiss. Weil der 1945 in Stoke-On-Trent geborene Ian Fraser Kilmister, der auf den Spitznamen Lemmy hörte, bei Hawkwind rausflog, gründete er 1975 Motörhead.

Gegen Schubladen wie Heavy Metal wehrte er sich bis zu seinem Tod 2015. «We play Rock 'n' Roll», beteuerte er immer wieder. Einflüsse aus Punk, Hard Rock und Bluesrock sind in den Songs allerdings nicht zu überhören.

Symbol für Geschwindigkeit und Amphetaminkonsum

In London Mitte der 70er-Jahre formte Lemmy mit Larry Wallis (Gitarre) und Lucas Fox (Drums) ein Trio, das der Bassist und Sänger Bastards nennen wollte. Auf Anraten seines damaligen Managers entschied er sich aber für Motörhead, nach einem noch für Hawkwind von ihm komponierten Song. Der Name steht für Geschwindigkeitssucht sowie für Konsumenten amphetaminhaltiger Drogen.

Bereits im Juli trat man auf. Im Frühjahr 1976 ging es erstmals ins Studio. Den Durchbruch schafften Motörhead aber erst Monate später mit der klassischen Besetzung Lemmy, «Fast» Eddie Clarke (Gitarre) und Phil «Philthy Animal» Taylor (Drums) und dem Album «Ace Of Spades».

Die lauteste Band

Die «dreckigste» Band war damals laut Guinness-Buch der Rekorde auch die lauteste. Und sie war erfolgreich. Das Livealbum «No Sleep 'Till Hammersmith» landete auf Platz 1 der britischen Charts.

Motörhead blieben bis zu Lemmys Tod 2015 eine Institution. Der Bandleader wurde zum Symbol für ein Rock-and-Roll-Leben ohne Kompromisse. An den kommerziellen Run der frühen Jahre konnte die Gruppe nach mehreren Umbesetzungen nie mehr anschliessen.

Kommentare

User #1078 (nicht angemeldet)

Der Kinofilm „eat the rich“ von Motörhead ist sehr sehenswert und zeitlos

User #5062 (nicht angemeldet)

Mötorhead resp. Lemmy ist Kult, Iron Maiden gehören nebst Judas Priest zu den besten Heavy Metal Bands des Universums - wenn nicht die beste ;)

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