Academy Awards: Sam Mendes will geschlechtsneutrale Oscars
Regisseur Sam Mendes hält es für «unausweichlich» und «vernünftig», bei den Oscars nicht mehr nach Schauspielerinnen und Schauspielern zu unterscheiden.
Das Wichtigste in Kürze
- Skyfall-Regisseur Sam Mendes hält geschlechtsneutrale Oscars für «unausweichlich».
- Immer mehr andere Veranstalter von Preisverleihungen haben den Wechsel schon vorgenommen.
Sam Mendes (57) hat «Sympathie» für die Idee, die Schauspiel-Oscars künftig geschlechterneutral zu vergeben. Dies äusserte der Regisseur, der bei den Academy Awards selbst gewann, in einem Interview mit der BBC. Der «Skyfall»-Macher hält die Entwicklung für «unausweichlich» und «vernünftig».
Bisher gibt es Oscars für den besten Hauptdarsteller und die beste Hauptdarstellerin, auch die Nebenrollen werden nach Geschlechtern getrennt. Alle anderen Kategorien sind genderneutral.
Zuletzt hatte Emma Corrin (27) die Debatte befeuert. Emma Corrin (Lady Di in «The Crown») identifiziert sich als nichtbinäre Person und hat im November 2022 geschlechtsneutrale Preiskategorien angeregt.
Folgen Academy Awards? Diese Preise sind bereits geschlechtsneutral
Geschlechterneutrale Preiskategorien werden schon länger gefordert. Auch wenn manche Akteure wie der Deutsche Schauspielverband davor warnen, dass Frauen darin untergehen könnten. Immer mehr Veranstalter setzen die Änderungsforderungen um. Zunächst allerdings eher kleine Preise wie der Spirit Award, der Canadian Screen Award und der Gotham Award.
Ein Pionier im Schauspielbereich waren die «MTV Movie & TV Awards» im Jahr 2017. In der genderübergreifenden Kategorie der besten FilmdarstellerInnen waren etwa drei Frauen und drei Männer nominiert. Emma Watson (32) gewann für «Die Schöne und das Biest». Auch bei den Serien gewann eine Darstellerin, Millie Bobby Brown (18) für «Stranger Things»
Auch die Berlinale legte die Sparten für Schauspielerinnen und Schauspieler zusammen. Seit 2021 heisst es nur noch «Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle» bzw. Nebenrolle. Auch hier gewannen bisher ausschliesslich Frauen.
Bei den Grammy Awards strichen die Verantwortlichen bereits 2011 die Kategorien «Best Male/Female Pop Vocal Performance». Stattdessen gibt es den geschlechterübergreifenden Preis «Best Pop Solo Performance» – den bisher hauptsächlich Sängerinnen gewannen.