Alain Delon: Abschied von einer Filmlegende

Auf der Bühne der Filmwelt erstrahlte Alain Delon, ein französischer Schauspieler und Produzent, seit den Sechzigern mit besonderem Glanz. Sein Weg zur Spitze war geprägt von Beziehungsabenteuern und familiärer Dynamik, die oft Schlagzeilen machten.

Delon verbrachte die Jahre seit seiner Trennung von Rosalie van Breemen im Jahr 2002 vornehmlich in Abgeschiedenheit.

Der berühmte Filmstar, der seine letzten Jahre auf seinem Anwesen La Brûlerie in Douchy, Frankreich, verbrachte, wurde 2019 beim Festival in Cannes mit der Goldenen Palme für sein Lebenswerk geehrt, wie berichtet.

Delon wurde 1935 in Sceaux geboren und wuchs, nach der Scheidung seiner Eltern, ab dem vierten Lebensjahr bei Pflegeeltern in Fresnes auf. Nach dem Unfalltod der Pflegeeltern zog er im Alter von elf Jahren wieder zu seiner leiblichen Mutter, die mittlerweile neu verheiratet war.

Mit seiner bewegten Jugend, die mehrere Schulverweise und einen Wechsel ins Internat einschloss, begann sein ereignisreicher Weg ins Rampenlicht.

Sein Privatleben war ebenso fesselnd wie seine Filmrollen. Delon war mit etlichen Schauspielerinnen liiert und hatte zahlreiche Kinder. Unter seinen prominenten Partnerinnen war Romy Schneider, die 2019 von Delon als seine grosse Lebensliebe bezeichnet wurde. Delon hatte auch eine lange und tiefe Beziehung mit der Schauspielerin Mireille Darc.

Delon war kurz mit der Schauspielerin Nathalie Delon verheiratet und die beiden haben einen gemeinsamen Sohn, Anthony Delon, der ebenfalls als Schauspieler aktiv ist.

Er hatte auch eine Verbindung mit dem niederländischen Model Rosalie van Breemen, mit der er zwei Kinder, Anouchka Delon und Alain-Fabien Delon, hat.

Umgeben von Kontroversen, hatte Delon's Liebes- und Kinderleben einen massgeblichen Einfluss auf sein Leben und seine Karriere. Trotz der turbulenten Momente fand Delon Ruhe in der Abgeschiedenheit.

In den späteren Jahren seiner Karriere zog sich Delon in die Schweiz zurück und fand dort ein friedvolles Leben.

Fast ein Jahrzehnt nachdem er die Goldene Palme in Cannes für sein Lebenswerk erhalten hatte, lässt die Filmwelt Alain Delon nun gehen. Der Schauspieler starb im Alter von 88 Jahren in Douchy.

Seinen Tod betrauern Menschen in der ganzen Welt, wobei prominente Persönlichkeiten und politische Führungskräfte ihre Wertschätzung für den Schauspieler ausdrückten.

Nach Delon's Tod erinnerte der französische Staatspräsident Emmanuel Macron an seine einzigartigen und vielseitigen Rollen. Er bezeichnete Delon als «ein französisches Monument».

Rachida Dati, die französische Kulturministerin, würdigt Delon mit den Worten, dass er mit seiner Vielfalt an Rollen wie kein anderer die ganze Bandbreite der französischen Filmkunst repräsentiert.

Alain Delon hinterlässt ein reichhaltiges Erbe in der Filmwelt. Trotz seiner kontroversen Lebensgeschichte und seiner oft widersprüchlichen Persönlichkeit bleibt er in Erinnerung als eine der grössten Ikonen des französischen und internationalen Kinos.

Zum Zeitpunkt seines Todes wurde Delon's Vermögen auf 300 Millionen Euro geschätzt.

Darüber hinaus war er bekannt für seine Sammlung von 72 Waffen und etwa 3000 Schuss Munition, die bei einer Polizeidurchsuchung in seinem Haus gefunden wurden.

Neben seiner Filmkarriere war Delon ein allseits engagierter Unternehmer. Er leitete einen Rennstall, veranstaltete Boxkämpfe und vermarktete Parfum, Champagner und Cognac.

Der gebürtige Franzose wurde im März 2000 eingebürgert und lebte viele Jahre in Chêne-Bougeries im Kanton Genf, wo er heimatberechtigt war.

Abseits der Leinwand erzielte Delon Aufmerksamkeit mit seinen politischen Äusserungen. Er identifizierte sich als einen französischen Patrioten, einen Bewunderer von Napoleon Bonaparte und Charles de Gaulle und zeigte immer wieder Sympathien für die rechtsgerichtete Politik.

Obwohl seine Gesundheit in den letzten Jahren nachliess, bleibt sein Einfluss auf die Filmindustrie unvergessen. Mit der Verabschiedung von Alain Delon wird einer der letzten leuchtenden Sterne der alten Filmwelt erloschen, doch sein Vermächtnis bleibt unvergesslich.