Alice Schwarzer: Ihr Leben wird zu ihrem 80. Geburtstag verfilmt
«Alice Schwarzer zu spielen, ist die für mich bisher grösste Herausforderung meiner beruflichen Laufbahn.» Das sagt Schwarzer-Darstellerin Nina Gummich.
Das Wichtigste in Kürze
- Alice Schwarzer feiert dieses Jahr ihren 80. Geburtstag.
- Bekannt ist sie vor allem als einflussreiche Feministin und Autorin.
- Protagonistin des Spielfilmes ist Nina Gummich (31).
Am 3. Dezember feiert die deutsche Autorin Alice Schwarzer ihren 80. Geburtstag. Wer mehr über die jungen Jahre der einflussreichen Journalistin und Feministin erfahren will, bekommt bald die Gelegenheit im Fernsehen.
Das Drehbuch von Daniel Nocke und Silke Steiner wird derzeit in Paris und Köln geschrieben. Regie führt Nicole Weegmann. Danach wird auch der zweiteilige Fernsehfilm «Alice» entstehen, wie «Das Erste» mitteilte.
Der Film soll das Leben der jungen Alice Schwarzer und ihren Weg hin zur Gründung der Zeitschrift «Emma» aufzeigen. In der Hauptrolle ist die 30-jährige Nina Gummich («Ein Hauch von Amerika», «Unterleuten», «Charité») zu sehen.
Alice Schwarzer anfangs unsicher in Bezug auf den Film
Alice Schwarzer selbst erklärt zu dem Projekt, es sei ihr «ehrlich gesagt ein bisschen bang. Aber ich bin schon sehr, sehr gespannt auf den Film!» Die Vorstellung, dass ein Spielfilm über dreizehn Jahre ihres Lebens gedreht werden solle, «war natürlich erstmal ziemlich eigenartig für mich». Nach einem gewissen Zögern habe sie aber zugestimmt.
Schwarzer: «Inzwischen freue ich mich darüber.» Sie sei bisher nur einmal ganz kurz bei den Dreharbeiten gewesen. «Aber ich finde schon jetzt die Alice sehr überzeugend. Nina Gummich hat meinen Ernst, meine Ironie, meine Leidenschaft und meine Lebenslust dieser Jahre.»
Nina Gummich nennt Alice Schwarzer zu spielen «die für mich bisher grösste Herausforderung meiner beruflichen Laufbahn. Eine gesellschaftlich so relevante Persönlichkeit in ihren verschiedenen Lebensstationen nachzuvollziehen, ist eine spannende Aufgabe. Dieser darf ich mich bei diesen Dreharbeiten stellen.»
Neben Nina Gummich spielen auch Thomas Guené, Isabel Thierauch, Katia Fellin, Vidina Popov und Hannah Walther. Ebenso werden Katharina Schüttler, Valerie Pachner, Sven-Eric Bechtolf, Gabriele Schulze, Rainer Bock und David Rott im Film zu sehen sein.
Darum geht's in «Alice»
Die 21-jährige Alice findet ihren Weg zum Journalismus und wird politisch aktiv. In den frühen 60ern geht sie als Au-Pair nach Paris. Durch eine Freundin und den Kontakt zur französischen Frauenbewegung wird Alice mit den lebensgefährlichen Konsequenzen der Abtreibungsgesetze konfrontiert.
Zurück in Deutschland geht sie gegen das Abtreibungsverbot in §218 und den verschwiegenen Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen vor. Sie initiiert eine grosse Kampagne von 374 Frauen, die bekennen, abgetrieben zu haben, und schreibt damit Geschichte.
Ihr Aktivismus aber hat einen hohen Preis. Schwarzers Ruf als Journalistin ist ebenso in Gefahr wie ihre Beziehung zu Bruno (Thomas Guené). Mit dem Jurastudenten lebt sie in Paris.
Trotz Polarisierung macht Schwarzer Karriere
Ein TV-Schlagabtausch macht Alice schlagartig berühmt. Ihre Opponentin Esther Vilar (Katharina Schüttler) ist bekennenden Antifeministin. Dieses Ereignis begründet Schwarzers Ruf als polarisierende, unerschrockene Frau.
Kritik und Diffamierung bleiben fortan nicht aus. Auch die Frauenbewegung diskutiert ihre Person sehr kontrovers. Alice aber macht unbeirrt weiter, feiert Erfolge als feministische Bestseller-Autorin und gründet schliesslich die Zeitschrift «Emma».