An ALS erkrankter TV-Journalist kann dank KI weiterarbeiten

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Israel,

Jahrzehntelang arbeitete Mosche Nussbaum in Israel als Polizeireporter. Doch dann bekam er die unheilbare Nervenkrankheit ALS. Eine neue Technologie macht seine Rückkehr auf den Bildschirm möglich.

Der an ALS erkrankte israelische Journalist Mosche Nussbaum (r.) im Fernsehstudio.
Der an ALS erkrankte israelische Journalist Mosche Nussbaum (r.) im Fernsehstudio. - Channel 12 News/dpa

Ein an ALS erkrankter Fernsehjournalist in Israel kann mithilfe Künstlicher Intelligenz trotz Sprachschwierigkeiten seine Arbeit wieder aufnehmen. Der israelische Sender N12 veröffentlichte ein Gespräch mit dem Journalisten Mosche Nussbaum, der dank eines speziellen KI-Programms im Nachrichtenstudio flüssig sprechen kann.

«Hier, wie früher», sagte der 71-Jährige im Dialog mit der Moderatorin Dana Weiss. «Was sagst du dazu? Gefällt es dir?» Er sitze erstmals seit mehr als einem Jahr wieder im Studio, sagt der in Israel sehr bekannte Journalist, der jahrzehntelang als Polizeireporter gearbeitet hatte. «Es ist etwas merkwürdig.» Er verspüre auch einen gewissen Schmerz im Herzen.

Keine Live-Schalten mit Nussbaum

Ein Sprecher des Senders N12 erklärte, wie die Technik genau funktioniert. Mithilfe eines KI-Programms seien Beispiele der Stimme des TV-Journalisten gesammelt worden. Er tippe seine Berichte und diese würden dann von dem Stimmprogramm abgelesen. Ein anderes AI-Programm sei für die Lippenbewegungen zuständig. Nussbaum sei dafür physisch im Studio aufgenommen worden. Es gebe aber keine Live-Schalten mit ihm.

Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) führt zur Zerstörung des Nervensystems. Dadurch kommt es zu Muskelschwund, Schluck-, Atmungs- und Sprechstörungen. Bekanntester ALS-Patient ist der 2018 gestorbene Astrophysiker Stephen Hawking.

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