Zuschauer konnten ihren Augen kaum glauben, als am Dienstag der Körper von Angela Merkel heftig zitterte. Wo blieb die ärztliche Betreuung beim Zitteranfall?
Angela Merkel
Angela Merkel fängt während der Nationalhymne stark an zu zittern. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkels gesamter Körper beginnt am Dienstag stark zu zittern.
  • Eine erste ärztliche Hilfe blieb aus, da die deutsche Kanzlerin keinen Leibarzt hat.
  • Lediglich bei Auslandsreisen bekommt die Kanzlerin ein Medizinerteam gestellt.
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Als Angela Merkel (64) bei der Begrüssung des ukrainischen Präsidenten auf einmal stark zu zittern begann, war die Sorge gross. Es war schon der zweite Zitter-Anfall innerhalb von zwei Jahren. Schnell kam die Frage auf: Wieso hilft der deutschen Bundeskanzlerin niemand? Wo ist Merkels Leibarzt?

Die Geschichte der Leibärzte geht weit zurück. Sogar in der Antike hatten grosse Persönlichkeiten wie Kaiser Augustus eine Person, die sich einzig um ihr Wohlergehen sorgten. Mitunter waren die Leibärzte damals sogar Teil der oberen Gesellschaftsschicht und versorgten die Öffentlichkeit mit wichtigen Informationen.

Angela Merkel hat keinen Leibarzt

Bei Angela Merkel sieht das anders aus: In Deutschland bekommen Politiker in Notfällen nämlich keinen anderen Status als übrige Bürger. Das Amt des Leibarztes gibt es in der Bundesrepublik schlichtweg nicht.

Die einzige Ausnahme stellen Personen dar, die wegen schwerer Gesundheitsprobleme auf eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung angewiesen sind. Ansonsten gilt: Bei einem Auftritt in der Öffentlichkeit muss darauf gehofft werden, dass Anwesende Rettungssanitäter alarmieren.

Merkel
Angela Merkel fängt während der Nationalhymne am Dienstag stark an zu zittern. - Keystone

Bei Angela Merkel gibt es jedoch eine Ausnahme und die betrifft Reisen ins Ausland. Bei Auslandsreisen begleiten sie nämlich ein Arzt und Rettungssanitäter, die vom Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes gestellt werden. Der Empfang Selenskyjs fand am Dienstag jedoch in Berlin statt.

Leibarzt erklärt Donald Trump für fettleibig

Auch im 21. Jahrhundert sind Leibärzte nicht ungewöhnlich: Donald Trump (73) zum Beispiel wird von Leibarzt Sean Conley betreut, der sich um die Gesundheit des Amerikaners kümmert. Doch nicht nur das – die Ernährung des Präsidenten ist für Conley ebenfalls wichtig.

Und bei der Ernährung besteht bei Trump dringend Handlungsbedarf. Sean Conley befand den Gesundheitsstatus des 73-Jährigen für «sehr gut», erklärte ihn jedoch für fettleibig. Donald Trump wurde zu Sport und Diät verdonnert, damit er möglichst bald nicht mehr 110,2 Kilogramm auf die Waage bringt.

Leibarzt
Der Leibarzt des amerikanischen Präsidenten erklärte Donald Trump für fettleibig. - DPA

Ein weiteres Beispiel: Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit Sergej Mironow einen Leibarzt beauftragt. Mironow kümmert sich nicht nur um den russischen Staatschef, sondern setzt auch die Öffentlichkeit über die Gesundheit Putins ins Bild.

Bereits Merkels zweiter öffentlicher Zitteranfall

Merkels Begleitarzt war 2017 bei ihrer Auslandsreise in Mexiko direkt zur Stelle, als sie auch dort stark zu zittern begann. Diese Zitterattacke fand während des Empfangs des ehemaligen Präsidenten Enrique Pena Nieto statt. Auch damals machte Wassermangel der Kanzlerin zu schaffen – genauso wie die Höhenluft.

Merkel Zitter
Vor fast genau zwei Jahren erlitt Angela Merkel im Juni eine erste Zitterattacke in Mexiko. Damals traf die Bundeskanzlerin auf den ehemaligen Präsidenten Enrique Pena Nieto. - Keystone

Im Kanzleramt muss sich Merkel nicht um ihre Gesundheit sorgen. Neben der Regierungszentrale befindet sich laut «Bild» eine Rettungsstelle der Feuerwehr. Diese kann die Kanzlerin in Notfällen innerhalb weniger Minuten vor Ort erreichen.

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