Ärger um veränderte Oscar-Gala
Mehr Unterhaltung, mehr Musik: die Oscar-Show soll ein neues Format bekommen. Dadurch würden aber einige Gewinner aus der Live-Show fallen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gut vier Wochen vor der Oscar-Vergabe sorgen neue Pläne der Filmakademie über eine abgeänderte Show in der Branche für Wirbel.
Die Preise in acht der insgesamt 23 Sparten, darunter Filmmusik, Schnitt, Kurzfilme und Ton, sollen vor Beginn der Live-Gala im Dolby Theatre in Hollywood ausgehändigt werden. Ein gestraffter Mitschnitt mit den Dankesreden der Gewinner solle dann während der Show gezeigt werden, hiess es in einem Schreiben der Filmakademie an ihre Mitglieder, das von US-Branchenblättern veröffentlicht wurde.
Auf diese Weise soll in der gewöhnlich drei Stunden langen Preisvergabe mehr Platz für Unterhaltung, Musikauftritte und Filmwürdigungen geschaffen werde, zitierte der «Hollywood Reporter» aus dem Anschreiben. Das neue Format der Show brachte den Oscar-Verleihern prompt Kritik ein.
Der Verband der US-Filmeditoren zeigte sich in einer Stellungnahme «tief enttäuscht». Cutter verdienten die gleiche Würdigung wie alle anderen kreativen Disziplinen bei der Herstellung eines Films.
Dies würde ein «Klassensystem» schaffen, lamentierte laut «Deadline.com» Regisseur Ben Proudfoot, der in der Sparte Kurz-Doku für einen Oscar nominiert ist. Zahlreiche Academy-Mitglieder, die namentlich nicht genannt werden wollten, hätten ihren Ärger ausgedrückt, berichtete der «Hollywood Reporter».
Um die Gala zeitlich zu straffen, hatte die Oscar-Akademie schon einmal 2019 Pläne verkündet, die Trophäen in vier Sparten - Kamera, Schnitt, Live Action-Kurzfilm sowie Make-Up und Haarstyling - nicht live sondern in den Werbepausen auszuhändigen. Namhafte Künstler liefen damals dagegen Sturm, der Verband lenkte ein und zog die umstrittenen Pläne zurück.
Die diesjährige ist für den 27. März geplant. Als Gastgeberinnen der 94. Academy Awards sollen die Schauspielerinnen Amy Schumer, Regina Hall und Wanda Sykes auf der Bühne stehen.