Astronaut Max Mutzke gewinnt «The Masked Singer»
Das Wichtigste in Kürze
- Das Rätselraten endet um kurz vor Mitternacht.
Ein überwältigter Max Mutzke sinkt auf die Knie. Nach sechs Wochen fast schwerelosen Astronauten-Daseins nimmt der Sänger seinen funkelnden Helm vom Kopf.
Er ist der letzte, der an diesem Abend sein wahres Gesicht zeigen muss - und damit der Gewinner von «The Masked Singer». «Meine Familie wusste auch nichts», ruft er, als würde ihn das fast selbst überraschen. Seinen Sieger-Song, «Fields of Gold», singt der Astronaut im Konfettiregen - auf den Schultern von Kudu und Grashüpfer.
Diese beiden tierischen Kandidaten gehörten zu den fünf Finalisten der ProSieben-Rate-Show, die am Donnerstag in Köln ihren Höhepunkt und ihr vorläufiges Ende fand. Wochenlang gaben die maskierten Promis, die jeden Donnerstag live in Köln vor Publikum sangen, ihrem Publikum Rätsel auf.
Sänger Gil Ofarim, der bis in die letzte Finalrunde galant als Grashüpfer durch die Sendung tänzelte, sagte nach seinem Ausscheiden: «So etwas gibt es nur selten im deutschen Fernsehen.» Und er hat recht - denn ProSieben hat mit seiner Maskenparade etwas geschafft, was schon lange keiner Show im deutschen Fernsehen mehr gelang: Die Show hatte von Folge zu Folge immer mehr Publikum.
Mit Mutzke hat sich nun jener Kandidat als Sieger durchgesetzt, der gesanglich das grösste Können zeigte und mit gefühlvollen Balladen die Zuschauerherzen gewann. Doch viel wichtiger als ein Sieg sind bei «The Masked Singer» die wilde Raterei - und die Momente der Wahrheit. «Ist doch eigentlich egal, wer gewinnt», fasste Sänger Adel Tawil zusammen, der das feste Rate-Team in der Finalsendung als Gast unterstützte.
Seine Fans hätten ihn an seinen Knöcheln erkannt - und daran, wie weit er seine Finger nach hinten biegen könne, erzählt Komiker Bülent Ceylan, der im Finale seine Engel-Maske fallen lassen musste. «Und da habe ich mich gefragt: Was habe ich für Fetischisten als Fans?» Zuvor hatte sich der von Moderator Daniel Aminati verkörperte Macho-Kudu enttarnen und verabschieden müssen.
Das pinke Monster, das während der Staffel nicht nur zum Publikumsliebling wurde, sondern auch Moderator Matthias Opdenhövel verzaubert hatte, entpuppte sich als die Boxerin Susi Kentikian. «Das war das schönste und längste Blind Date, das ich je hatte», sagte Opdenhövel. ProSieben-Chef Daniel Rosemann bedauerte, nicht viele, kleine Monster-Kuscheltiere vorproduziert zu haben. «Diese grosse Liebe haben wir etwas unterschätzt», gab er zu.
Unterschätzt hatte wohl auch das Rate-Team aus Collien Ulmen-Fernandes, Max Giesinger und Ruth Moschner die Herausforderung, die Indizien auf die Promis richtig zu deuten. «Die Therapie nach der Sendung stelle ich ProSieben in Rechnung», kündigte Ulmen-Fernandes an, die in den vergangenen Wochen immer wieder durch intensive Recherchen und exzessive Spekulationen auffiel.
Sänger Max Giesinger, der sich in den vorherigen Sendungen als eher glückloser Rater gezeigt hatte, sagte vor der letzten Runde: «Ich will auch noch einmal richtig raten» - was dann tatsächlich sogar zweimal gelang. Für alle Finalisten hatten sich im Laufe der Zeit die Hinweise und Tipps auf die richtigen Namen gehäuft und gefestigt.
Nachdem nun alle zehn «Masked Singer», die zum Finale auch noch einmal gemeinsam auf der Bühne sangen, enttarnt sind, heisst es für Fernseh-Deutschland: Ausgerätselt - und für die Kandidaten: Freiheit. «Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie wir gelebt haben», sagte Mutzke über die Zeit unter der Maske. Er habe unzählige SMS nicht beantwortet, in denen Freunde und Bekannte ihn mit Fragen bombardierten, denn: «Ich kann einfach nicht lügen.»
2020 soll es weitergehen mit einer neuen Staffel. «Ich hätte sehr viel Lust, auch bei der zweiten Staffel der Onkel vorne zu sein», bekannte Moderator Opdenhövel nach getaner Arbeit - und streichelte liebevoll die Maske des Monsters.