Baerbock zu sexueller Belästigung: «Noch bildlich vor Augen»
Annalena Baerbock wurde im Schulalter von einem Mann sexuell belästigt. Davon berichtet die Aussenministerin in einem Podcast – und äussert einen klaren Appell.
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Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat in einem Podcast über ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung gesprochen. «Ey, krass, wie oft ist dir das eigentlich passiert?», habe sie im Zuge der Metoo-Debatte vor einigen Jahren gedacht, erzählte die 44-Jährige im Gespräch mit Model und Podcasterin Stefanie Giesinger (28). Sie habe sich wieder daran erinnert, im Schulalter in einem Bus von einem älteren Herrn angefasst worden zu sein: «Der dann so anfing, seine Hand auf mein Bein zu legen.»
Sie habe sich nicht getraut auszusteigen, berichtete die gebürtige Niedersächsin weiter. «Ich hab' fünf Stationen gebraucht, mich zu trauen wegzusetzen.» Die Szene habe sie noch nicht einmal ihrer Mutter erzählt. «Ich hab' das noch so bildlich vor Augen, obwohl ich es eigentlich total vergessen hatte.» Es habe viele ähnliche Fälle in ihrem Leben gegeben.
Baerbock: «Die Scham muss die Seiten wechseln»
In der Situation im Bus habe sie Scham gespürt, sagte Baerbock. Doch sie appellierte: «Die Scham muss die Seiten wechseln.» Deshalb sei es wichtig, dass darüber gesprochen werde.
In dem am Mittwoch auf der Plattform Spotify veröffentlichten Podcast «G Spot mit Stefanie Giesinger» sprach die Politikerin ausserdem über feministische Aussenpolitik und ihren Weg in die Politik.