Booker Prize: Samantha Harvey gewinnt mit «Orbital»
Die britische Autorin Samantha Harvey erhält den Booker Prize 2024 für ihren Roman «Orbital». Das Werk spielt auf der Internationalen Raumstation.
Samantha Harvey hat den renommierten Booker Prize gewonnen. Die britische Autorin setzte sich mit ihrem Roman «Orbital» durch.
Das Buch erzählt von sechs Astronauten auf der Internationalen Raumstation. Sie umkreisen die Erde und erleben 16 Sonnenauf- und -untergänge pro Tag.
Jurybegründung und Preisgeld
Harvey begann das Buch während der Corona-Lockdowns. Sie zog Parallelen zwischen der Isolation der Astronauten und der Pandemie-Erfahrung.
Die Jury bezeichnete «Orbital» als «wunderbares Buch». Es mache die Welt «fremd und neu», so Jurypräsident Edmund de Waal.
Booker Prize: wichtigster Literaturpreis der UK
Harvey erhält ein Preisgeld von 50'000 Pfund, umgerechnet etwa 56'000 Franken. Der Booker Prize gilt als wichtigster Literaturpreis Grossbritanniens.
Die Autorin widmete den Preis allen, die sich für Frieden und die Würde anderer Menschen einsetzen.
Besonderheiten des Siegertitels
Mit 136 Seiten ist «Orbital» der zweitkürzeste Roman, der je den Booker Prize gewann. Nur Penelope Fitzgeralds «Offshore» von 1979 war noch kürzer.
Harvey ist die erste Frau seit 2019, die den Preis erhält. Damals gewannen Margaret Atwood und Bernardine Evaristo gemeinsam.
«Orbital» verkaufte sich bereits vor dem Gewinn gut. Es übertraf die kombinierten Verkaufszahlen der letzten drei Preisträger.
Die anderen Nominierten
Auf der Shortlist standen fünf Frauen und ein Mann. Nominiert waren unter anderem Rachel Kushner und Percival Everett.
Yael van der Wouden war die erste niederländische Autorin, die es in die engere Auswahl schaffte.
Die britische Königin Camilla empfing die Nominierten vor der Preisverleihung. Es war ihr erster öffentlicher Auftritt nach einer Erkrankung.