Carré Sutton über Vorwürfe gegen Gérald Marie: Hat «mich vergewaltigt»

Nau Prominews
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Frankreich,

In einer neuen Doku weisen vier Models auf die dunkle Seite der Modebranche hin. Es geht unter anderem um die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Gérald Marie.

Carré Sutton
Unter anderem Carré Sutton spricht in einer neuen Doku über die Vorwürfe gegen Gérald Marie. - s_bukley/ImageCollect

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ex-Chef einer Modelagentur, Gérald Marie, soll mehrere Models missbraucht haben.
  • Eines seiner Opfer ist Carré Sutton.
  • In einer Doku spricht sie nun über die traumatische Erfahrung.

Mehrere Frauen haben in den vergangenen Jahren schwere Vorwürfe gegen Gérald Marie erhoben. Der ehemalige Chef einer Modelagentur und Ex-Mann von Linda Evangelista (57) soll junge Models vergewaltigt haben. Einige seiner mutmasslichen Opfer, darunter auch Carré Sutton (53), kommen nun in einer neuen Dokumentation zu Wort.

«Er hat sich mir im Grunde aufgezwungen und mich vergewaltigt.» Dies erzählt Sutton laut eines Berichts von «Sky News» in «Scouting For Girls: Fashion's Darkest Secret». Sie sei damals verängstigt und am Boden zerstört gewesen.

Als die heute 53-Jährige nur 17 Jahre alt war, habe Marie sie mehrfach in einem Pariser Apartment vergewaltigt. Dies behauptet Sutton laut dem «Guardian» in einer Klage, die im Sommer 2021 in New York eingereicht wurde. Die französischen Behörden hatten zuvor Medienberichten zufolge elf Frauen eingeladen, um sich mit Ermittlern der Polizei zu treffen.

Gerne würde Sutton Marie, der sämtliche Vorwürfe abstreitet, «von Angesicht zu Angesicht» im Gerichtssaal gegenüberstehen, erklärt sie «Sky News». Evangelista, die sich 1993 von Marie scheiden liess, soll während der Beziehung nichts davon gewusst haben. Sie lobte im Gespräch mit dem «Guardian» den «Mut und die Stärke» der Frauen, die ihren Ex-Mann öffentlich beschuldigen. Basierend auf den Aussagen und ihren eigenen Erfahrungen glaube sie den Models.

Ihre Töchter würde Sutton nicht als Model arbeiten lassen

«Ich glaube nicht, dass Täter einfach einen Schalter umlegen», sagt Sutton nun. Sie glaube, dass es noch weitere Opfer gegeben habe. «Der Grund, warum ich vorgetreten bin, ist dass ich Töchter habe.» Sie wolle nicht, dass diese etwas derartiges als normal ansehen, was sie lange Zeit getan habe.

Die Modebranche sei eine «komplett ungeregelte Industrie, die hauptsächlich mit Minderjährigen und jungen Erwachsenen arbeitet». Dass die Branche als Einzige nicht kontrolliert werde, sei «ungeheuerlich».

Sutton wolle Gerechtigkeit, erzählt sie «Sky News». Sie wolle eine Änderung in der Branche, und die Rechte der in der Modeindustrie arbeitenden Menschen schützen. Ihren 13- und 15-jährigen Töchtern würde sie nicht erlauben, Model zu werden.

In der Dokumentation behauptet sie, dass die Menschen in der Modeindustrie sich am Missbrauch junger Models mitschuldig gemacht hätten. So sei sie etwa auch zu Fotoshootings in den privaten Häusern von Fotografen geschickt worden.

Anschuldigungen auch gegen Jean-Luc Brunel

Diese sollen als «Täter» bekannt gewesen sein und hätten sie dazu aufforderten, sich auszuziehen. «Das war total normal», erzählt Sutton. Besonders unbekanntere Models seien oftmals Opfer von Übergriffen.

Auch Jill Dodd behaupte, dass sie 1980 in Paris von Marie vergewaltigt wurde. Damals war sie 20 Jahre alt. Ein weiteres Model, Shawna Lee, spreche davon, dass sich Marie an ihr vergangen habe. Sie war damals 15 Jahre alt.

Aber nicht nur gegen Marie werden Anschuldigungen erhoben. Auch gegen Jean-Luc Brunel, ein Vertrauter des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein wurden Vorwürfe laut. Ähnlich wie Epstein wurde auch Brunel, ehemaliger Chef einer Modelagentur, im Februar tot in einer Zelle gefunden. Marianne Shine behauptet, dass Brunel sie 1980 vergewaltigt habe.

Es soll zudem einen Vorfall mit einem Fotografen gegeben haben. Er habe ihr gesagt, sie bekomme die Bilder nur, wenn sie mit ihm schlafe. Als sie sich bei der Agentur beschwerte sagte man ihr, dass sie sich nicht so haben solle. Derartige Vorfälle seien ständig passiert.

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