Charlotte Roche: Periode darf kein Tabu sein
Die Periode ist vielerorts immer noch von Scham begleitet. Aber vieles hat sich schon positiv verändert, findet Charlotte Roche.
Das Wichtigste in Kürze
- Autorin Charlotte Roche (41) wünscht sich einen unverkrampften Umgang mit der weiblichen Periode.
Sie glaube, dass die Jugendlichen von heute schon nicht mehr mit vorgehaltener Hand flüsterten, «wenn sie die Tage bekommen in der Schule und verzweifelt versuchen, ein Tampon zu leihen», sagte Roche der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die Periode müsse sein wie Naseputzen - «was ganz normal Menschliches».
«Ich habe das Gefühl, es gibt immer mehr Zusammenhalt zwischen den Frauen, die für feministische Themen kämpfen. Ein Punkt ist die Enttabuisierung der Periode», sagte Roche. Auch in sozialen Medien setzten sich Frauen dafür ein. Da tue sich gerade sehr viel.
Roche («Feuchtgebiete», «Mädchen für alles») hatte eine Petition an den Bundestag unterstützt. Darin wird kritisiert, dass für Tampons, Binden und Menstruationstassen der normale Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gilt - und nicht der ermässigte von sieben Prozent, der für wichtige Güter des täglichen Bedarfs vorgesehen ist.
In rund vier Wochen hatte die Online-Petition rund 81.000 Unterschriften bekommen. Der Petitionsausschuss soll voraussichtlich im Oktober über das Anliegen sprechen. «Periode ist kein Luxus», hatte Roche im Mai bei Instagram gepostet. Die Moderatorin und Autorin lebt in Köln. Derzeit spricht sie im Podcast «Paardiologie» mit ihrem Mann auch wöchentlich über die gemeinsame Beziehung.