Daniel Craig will sich nicht von James Bond emanzipieren
Der britische Schauspieler Daniel Craig weist Gerüchte zurück, er wolle sich von seiner Rolle als James Bond distanzieren.
Der britische Schauspieler und ehemalige James-Bond-Darsteller Daniel Craig («Casino Royale», «Skyfall») hat nicht den Wunsch, sein Image als 007 hinter sich zu lassen. «Ich wüsste gar nicht, wie das ginge», sagte Craig der deutschen Nachrichtenagentur DPA in London.
Dass britische Medien ihm wegen seines veränderten Aussehens und neuer Filme nachsagen, er hätte sich nach seinem Abschied von der Rolle des Geheimagenten neu erfunden, sei falsch. «Ich improvisiere einfach, mache alles Schritt für Schritt, und mein Leben ist eine Art Entdeckungsreise», sagte der Schauspieler.
In seinem neuen Film «Queer», der auf dem gleichnamigen Roman und dem Leben von William S. Burroughs basiert, spielt Craig den homosexuellen trinkenden Schriftsteller Lee. «Ich habe früher Filme in diesem Stil gemacht. Ich liebe es, dass ich jetzt wieder solche Filme machen kann», sagte der 56-Jährige.
Craig über seine neue Rolle
«Während meiner Bond-Zeit hätte ich diesen Film nicht machen können. Es hätte sich irgendwie gezwungen angefühlt wie eine Reaktion auf Bond und das hätte einfach nicht gepasst. Es stört mich nicht, wenn Leute diese Vergleiche anstellen, aber für mich fühlt sich das sehr eigenständig an. Und das ist für mich persönlich ein unglaublich befriedigendes Gefühl.»
Vor seinem rund 15-jährigen Engagement als 007 spielte Craig viele unterschiedliche Rollen, darunter als Liebhaber des Malers George Dyer in «Love Is The Devil» (1998) oder als Schizophrenie-Kranker in «Some Voices» (2000). Mittlerweile würde jeder neue Film von ihm im James-Bond-Kontext bewertet.
«Die Leute wollen diese Geschichte haben», erklärte Craig. «Sie wollen sagen: ‹Oh, schau mal, er hat sich von Bond emanzipiert.› Was ist, wenn ich das gar nicht will?»
Seine Vision für zukünftige Projekte
Egal ob James Bond, «Queer» oder andere Projekte – sein Ziel sei es, unabhängig vom Genre, die bestmöglichen und emotional tiefgründigsten Filme zu drehen. «Ich finde es irgendwie respektlos, wenn man die Filme gegeneinander ausspielen will, als wären das völlig andere Dinge», sagte Craig. «So sehe ich das nicht. Ich will einfach schöne Filme machen. Egal in welchem Genre – lasst uns einfach schöne Filme machen.»
Für seine beeindruckende Performance in «Queer» erhielt Craig – nach «Knives Out» und «Glass Onion» – seine dritte Golden-Globe-Nominierung in der Kategorie «Bester Hauptdarsteller». Im Drama des italienischen Regisseurs Luca Guadagnino zeigt Craig nach Auffassung des Zurich Film Festival eine der besten Leistungen seiner Karriere. Das Festival zeigte den Film bei seiner diesjährigen Ausgabe im Herbst dreimal.