Daniel Küblböck suchte vor Sprung Hilfe an Bord
Hätte das Unglück um Daniel Küblböck verhindert werden können? Sein Vater Günther erhebt schwere Vorwürfe gegen das Schiffspersonal und die Behörden.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 9. September sprang Daniel Küblböck von Bord der «AIDAluna».
- Günther Küblböck hätte sich ein früheres Eingreifen der Behörden gewünscht.
- Vor der Reise hat er das Schiffspersonal über den Zustand seines Sohnes aufgeklärt.
Das Unglück um Daniel Küblböck (33) liegt mittlerweile schon drei Monate zurück. Die Ungewissheit und Tragik um den von Bord gesprungenen «DSDS»-Star ist vor allem für Küblböcks Vater nur schwer zu verarbeiten. Er ist sicher: das Todesdrama um seinen Sohn hätte verhindert werden können.
«Unser Sohn war in den letzten Monaten krank. (...) Wenn jemand wirres Zeug redet, dann merkt man, dass etwas nicht stimmt», sagt Günther Küblböck (54) am Sonntagabend im RTL-Interview mit Günther Jauch (62). Als er von den Kreuzfahrtplänen seines Sohnes erfahren habe, hätten bei ihm alle Alarmglocken geläutet. Der 54-Jährige habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass Daniel in seinem Zustand die Reise über den Ozean nicht antrete: «Man fühlt sich nicht nur machtlos. Man ist machtlos. Ich habe mit allen Behörden geredet. Polizei, Ordnungsamt, Betreuungsgericht». Doch vergebens: diese würden «nur eingreifen, wenn die betroffene Person selbst kooperativ» sei.
Schwere Vorwürfe an Schiffspersonal
Danach habe er gar bei den Verantwortlichen von «AIDAlunda» angerufen hat, um das Personal über den Zustand seines Sohnes zu informieren: «Ich habe mit zwei Ärztinnen und dem Kapitän vorher telefoniert, alles geschildert. Sagte, sie sollen ihn im Auge behalten. Sie waren alle sehr betroffen», erinnert sich Günther Küblböck. «Aber sie haben nicht ein Mal nach ihm beim Boarding geschaut. Da bin ich fassungslos.» Für den 54-Jähirgen ist klar: hätte man sich an Bord um Daniel gekümmert, wäre es nicht zum Drama gekommen. «Für mich ist das staatlich unterlassene Hilfeleistung.»
Küblböck suchte an Bord Hilfe
Besonders hart für Küblböcks trauernde Familie: nach neusten Informationen soll der Musiker drei Stunden vor seinem Sprung ins Wasser Hilfe an der Rezeption verlangt haben. Weil er sich beim Zerschlagen einer Glasflasche an der Hand verletzte, wollte Küblböck sich im Schiffshospital behandeln lassen. Als das Personal ihm erklärte, dass das Hospital bereits geschlossen sei, soll der Sänger wütend geworden sein. Dreimal habe Küblböck daraufhin einen Alarm ausgelöst – und sei schliesslich gegen 5 Uhr morgens ins Meer gesprungen.
Obwohl Günther Küblböck nach wie vor mit dem Schicksal des Musikers hadert, schien er im RTL-Interview gefasst. Nach dem Verschwinden seines Sohnes war dies sein erster Live-Auftritt im Fernsehen. «Ich bin sicher, dass es andere, weniger prominente Fälle da Draussen gibt. Mir ist es wichtig, dass umgedacht wird.»