Sebastian Vettel

Darum ist Stefan Raab für Sebastian Vettel ein Vorbild

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Deutschland,

Sebastian Vettel geht in Rennsport-Rente. Seine Zeit nach der Formel 1 wird für den vierfachen Weltmeister wie ein «Entzug» sein, gibt er zu.

Sebastian Vettel hat im Juli überraschend sein Karriereende angekündigt.
Sebastian Vettel hat im Juli überraschend sein Karriereende angekündigt. - imago images/ANP

Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Vettel zieht sich aus dem Rennsport zurück.
  • Seine Zeit nach der Formel 1 wird für ihn wie ein «Entzug» sein.
  • Dabei ist Stefan Raab ein Vorbild für den 35-Jährigen.

Er ist einer der erfolgreichsten Formel-1-Rennfahrer, die es bisher gegeben hat. Doch der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel (35) erklärt in einem Interview, dass er sich nach seinem Karriereende auf eine Art «Entzug» vom Motorsport begeben will . Dabei ist Stefan Raab (56) für ihn ein Vorbild.

Sebastian Vettel: Rennsport als Lebensinhalt

Ende Juli hatte Vettel überraschend bekannt gegeben, dass er zum Ende der laufenden Saison seine Karriere beenden wird. «Die Formel 1 war 16 Jahre lang mein Lebensinhalt. Jetzt habe ich insgeheim die Erwartung an mich selbst, auch ohne Formel 1 klarzukommen – als würde ich einen Entzug machen.» Dies erzählt der Sportler nun im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».

«Ich liebe diesen Sport. Er war im Zentrum meines Lebens, seit ich denken kann. Aber es gibt mein Leben auf der Strecke und mein Leben neben der Strecke. Rennfahrer zu sein, war nie meine einzige Identität», hatte der 35-Jährige damals bereits bei Instagram erklärt.

Vettel sei eben nicht nur Rennfahrer, sondern auch «Sebastian. Vater von drei Kindern und Mann einer wundervollen Frau.»

Jetzt führt er in dem neuen Interview aus: «Wenn man etwas gerne gemacht hat, darf man daran auch hängen. Ich möchte aber den anderen Weg gehen, mich lösen und feststellen: Es gibt genug andere spannende Dinge, ich schaffe es, die nächste Tür aufzumachen und dort mein Glück zu finden.» Darum wolle er auch «ganz bestimmt nicht» direkt als TV-Experte «vor der Kamera stehen und meinen Senf dazugeben«.

Vettels Vorbild seien «Menschen, denen es gelungen ist, einfach abzutauchen und den nächsten Schritt im Leben zu gehen». Dabei denke er etwa an Raab: «Der war so omnipräsent in der deutschen Fernsehlandschaft, hat angekündigt aufzuhören – und dann war praktisch von heute auf morgen Ruhe.» Der Rennfahrer finde es «bewundernswert, wenn sich jemand aus der öffentlichen Beobachtung so weit löst, dass man das Gefühl hat: Der ist davon nicht abhängig geworden.»

Sebastian Vettels Leben mit der Familie

Schon seit Jahren trenne Sebastian Vettel strikt sein Privatleben und seinen Beruf, erklärt er weiter. Abgesehen von wenigen Telefonaten und dem Fitnesstraining hänge er daheim «den Rennanzug an den Kleiderbügel». Dort habe er keine Trophäen aufgestellt, besitze zudem viele andere Interessen und «zu Hause mit drei Kindern wird es sowieso nie langweilig».

Einen Drang nach Perfektion besitzt Vettel auch neben der Rennstrecke, er sei «besessen» davon, sagte er bei Instagram. Der Sportler ertappe sich dabei, «dass ich alles perfekt haben will. Bei mir müssen Dinge immer ganz akkurat sein.

Ein schief an der Wand hängendes Bild kann ich nicht ertragen», erläutert er nun. Seine Frau Hanna, mit der er seit 2019 verheiratet ist, «kriegt manchmal eine Krise mit mir», gesteht er.

Die beiden haben zwei Töchter und einen Sohn. Vettel möchte sie «aufwachsen sehen, ihnen meine Werte weitergeben, ihnen zuhören und mich nicht mehr verabschieden müssen». Dies hatte er im Juli gesagt.

In Bezug auf die Kinder lebe er «schon seit Jahren in einem Konflikt», erzählt der 35-Jährige dem «Spiegel»: «Sie haben bei mir Priorität, andererseits bin ich sehr konsequent in meinem Sport, und da wurde es jedes Jahr schwieriger, ihnen gerecht zu werden [...]».

Vettels Beruf gehe laut seiner Instagram-Mitteilung immer mehr «mit einem hohen Zeitaufwand» einher. «Zeit, die ich mit meiner Familie verbringen möchte. Die Energie, die es braucht, um mit dem Auto als auch dem Team eins zu werden, erfordert Konzentration und Anstrengung.» Dieses Mass an Aufopferung für den Sport sowie ein «guter Vater und Ehemann zu sein, passen für mich nicht mehr zusammen.»

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