Sebastian Vettel über Formel-1-Rückkehr: «Irgendwann Zeit vorbei»
Sebastian Vettel hat Ende der vergangenen Saison seine Karriere in der Formel 1 beendet. Seitdem orientiert er sich neu – ein Comeback wird es wohl nicht geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Rückkehr in die Formel 1 kommt für Sebastian Vettel eher nicht mehr infrage.
- Wird der Deutsche in Zukunft in der Sportwagen-WM teilnehmen?
- Vettel will die Zeit mit der Familie geniessen und sich dem Umweltschutz widmen.
Fast elf Monate nach seinem Rücktritt aus der Formel 1 hat Sebastian Vettel (36) eine Rückkehr nicht komplett ausgeschlossen. Der viermalige Weltmeister will seine neue Lebensphase aber noch weiter auskosten.
«So etwas kann man nie ausschliessen, aber irgendwann ist die Zeit vorbei. Mein Alter war nicht das Thema und es war meine Entscheidung, den Schlussstrich zu ziehen. Aber ich habe ihn nicht gezogen, um ihn ein Jahr später wieder aufzuheben», sagte Vettel der Deutschen Presse-Agentur.
«Ich habe das Privileg, mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Kindern zu verbringen, das hat Priorität. So wie ich die Welt in den letzten Jahren entdeckte, so ist die Formel 1 für mich immer kleiner geworden.»
Start für Sebastian Vettel in Sportwagen-WM möglich
Dafür hält sich Vettel auch ein Motorsport-Comeback in der Sportwagen-WM offen. Er könnte künftig in der Langstrecken-Weltmeisterschaft starten. Tests für das britische Jota-Team um den deutschen Teamchef Dieter Gass, früher Audi-Motorsportchef, sind im Gespräch.
Sebastian Vettel hatte im vergangenen November beim GP von Abu Dhabi nach reiflicher Überlegung seine Formel-1-Karriere bei Aston Martin beendet. Er wurde viermal Weltmeister und gewann insgesamt 53 Rennen. Den ersehnten Titel mit Ferrari konnte er nicht holen.
Sein Ziel war es anschliessend, mehr Zeit mit seiner Frau und den drei Kindern zu verbringen. Und sich seinem Umweltengagement zu widmen. Einen genauen beruflichen Zukunftsplan hat Vettel nicht. «Da bin ich auch selber gespannt», antwortete er auf eine entsprechende Frage.
«Nicht direkt die nächste Aufgabe annehmen»
«Genau das war aber auch meine Intention: Nicht direkt die nächste Aufgabe anzunehmen oder ins nächste Cockpit zu steigen. Erstmal die Seite an mir kennenzulernen, die alles probieren kann und Zeit hat. Das hatte ich so in der Vergangenheit nicht.»
«Ich lebe in einer Phase, wo man sich selber ein bisschen anders spüren kann, entdecken kann. Gleichzeitig geniesse ich die Zeit mit der Familie sehr. Deswegen kann ich nicht diese Traumantwort geben, was künftig auf meinem Zahlenstrahl steht.»
Das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit wird Sebastian Vettel aber begleiten. «All die Dinge, die mich in den letzten Jahren schon umgetrieben haben, werden mich aber auch in Zukunft umtreiben. Es könnte vielleicht in die Richtung gehen», erklärte er.