Das «Nirvana Baby» klagt erneut – Wirbel um «Nevermind»-Cover
Spencer Elden will die Niederlage nicht eingestehen. Das «Nirvana Baby» wegen eines Jahre alten «Nevermind»-Covers klagt erneut.
Das Wichtigste in Kürze
- Spencer Elden erste Klage wurde im Januar vor Gericht abgewiesen.
- Nun versucht er erneut, Schadenersatz zu erstreiten.
- Der heute 30-Jährige zierte als Baby das Nirvana-Cover der Platte «Nevermind».
Es ist eines der berühmtesten Album-Cover der Rock-Geschichte: 1991 erschien die legendäre Nirvana-Platte «Nevermind». Auf dem Booklet abgebildet: ein nacktes Baby unter Wasser, das nach einem Dollarschein an einem Angelhaken taucht. Spencer Elden wurde damit als «Nirvana Baby» bekannt – offenbar gegen seinen Willen.
Der dort abgebildete Spencer Elden, mittlerweile 30 Jahre alt, versucht bereits seit längerem, sich vor Gericht Schadensersatz zu erstreiten. Nachdem eine erste Klage Anfang Januar abgewiesen wurde, hat er übereinstimmenden Medienberichten zufolge nun erneut ein Gericht angerufen.
Elden gibt in der Klageschrift an, dass die Nacktdarstellung Kinderpornografie sei. Zum Zeitpunkt der Aufnahme sei er vier Monate alt gewesen und habe sich nicht dagegen wehren können. Die weitere Argumentation: Die Band Nirvana rund um den verstorbenen Frontmann Kurt Cobain (1967-1994) habe Millionen auf seine Kosten verdient. Deswegen verlange er nun mindestens 150'000 Dollar Schadensersatz – pro Beklagten.
Nevermind: Auch Dave Grohl und Courtney Love unter den Beklagten
Insgesamt richtet er die Klage gegen 17 Einzelpersonen. Darunter gegen Ex-Nirvana-Schlagzeuger Dave Grohl (53), der Bassist Krist Novoselic (56), der Fotograf Kirk Weddle. Und – natürlich – auch gegen die Witwe von Grunge-Ikone Kurt Cobain, Courtney Love (57).
In der ersten Klage bezog sich Elders auf ein Gesetz gegen sexuelle Ausbeutung. Dieses wurde allerdings erst 2003 in Kraft gesetzt. Die Richter folgten den Ausführungen der Verteidigung, dass die Verordnung nicht rückwirkend angewendet werden könne.
Laut Aussagen des damaligen Art Directors war zunächst ein lizensiertes Bild für das Cover vorgesehen. Auf dem sah man den Penis des Kindes nicht. Die Band habe sich aber aus Kostengründen für ein anderes Bild entschieden.
Nirvana Baby: So argumentiert die Verteidigung
In einem Statement der Verteidiger heisst es, dass Elden selbst grossen Profit aus der Aufnahme gemacht hätte. So habe er das Foto viele Mal gegen Bezahlung nachgestellt.
Er habe sich den Titel des Albums tätowieren lassen, sei in Talkshows aufgetreten und habe signierte Kopien der Platte verkauft. Ein Schaden sei nie entstanden. Die Verteidigung beantrage deswegen die Abweisung der Klage des «Nirvana Baby».