Deutscher Buchpreis: Clemens Meyer enttäuscht über Entscheidung
Wie «ZDF» berichtet, zeigte sich Clemens Meyer nach der Preisverleihung beim Deutschen Buchpreis äusserst aufgebracht. Die Nachrichtenseite zitiert den Autor: «Ich habe gerufen, es sei eine Schande für die Literatur, dass mein Buch den Preis nicht bekommen hat».
Diese emotionale Äusserung erfolgte während der Zeremonie. Meyer verliess die Veranstaltung vorzeitig.
Findest du die Reaktion von Clemens Meyer angemessen?
«ZDF» erklärt: «Meyer hatte am Montag die Zeremonie verlassen, als verkündet wurde, dass nicht sein Werk die renommierte Auszeichnung erhält».
Der Preis ging stattdessen an Martina Hefters Buch «Hey guten Morgen, wie geht es dir?».
Deutscher Buchpreis: Meyers finanzielle Sorgen und Enttäuschung
Die Enttäuschung des Autors hat tiefere Gründe. «ZDF» zitiert Meyer: «Wenn ich jetzt auf Platz eins der Bestsellerliste wäre, dann hätte ich 100'000 neue Leser und könnte meine Schulden bezahlen».
Meyer steht vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Er müsse derzeit eine Scheidung finanzieren und habe 35'000 Euro Steuerschulden angehäuft.
Trotz der Enttäuschung bleibt Meyer seiner Berufung treu. Wie der Autor dem «Spiegel» sagte, wolle er zwar weiter literarisch schreiben, mit dem Deutschen Buchpreis habe er jedoch abgeschlossen.
Clemens Meyer: Kritik an der Literaturszene
Meyer kritisiert im Spiegel-Interview weiter, dass der Literaturwelt die Emotionen abhandengekommen seien. Er vermisst die Leidenschaft früherer Zeiten.
Der Autor sehnt sich nach mehr Authentizität. «ZDF» zitiert: «Früher haben Schriftsteller, wie beispielsweise Autoren der 'Gruppe 47' noch 'gestritten und gebrüllt'».
Meyer empfindet die heutige Harmonie als befremdlich. Trotz der Kontroverse erhält Meyer Anerkennung.
Als Trost bleibt Meyer, dass der Spiegel 'Die Projektoren' in seinen Kanon der 100 besten deutschsprachigen Bücher aufgenommen hat. Diese Würdigung relativiert die Enttäuschung über den Buchpreis.