Diese Stimme kennt fast jeder: Volker Brandt wird 85

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Deutschland,

In der Entertainment-Branche gibt es kaum eine so langjährige Bindung wie die zwischen Michael Douglas und seinem deutschen Sprecher Volker Brandt. Aber Brandt ist auch in sehr vielen Kinderzimmern zu hören.

Volker Brandt wird 85. Foto: Ursula Düren/dpa
Volker Brandt wird 85. Foto: Ursula Düren/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Fast jeder in Deutschland kennt diese Stimme.

Seit rund 50 Jahren ist Volker Brandt Synchronsprecher von Hollywood-Star Michael Douglas. «Eine der dauerhaftesten Synchron-Partnerschaften überhaupt», wie Brandts Agentur zu Recht wirbt.

Das Gesicht dazu mit dem oft so schalkhaften Lächeln haben deutlich weniger Menschen vor Augen, obwohl der Münchner häufig im Fernsehen zu sehen war: vom «Tatort» über «Ein Fall für zwei» bis zur «Schwarzwaldklinik».

Am Sonntag (2. August) wird Brandt 85 Jahre alt. Dass die grosse Geburtstagssause coronabedingt ausfallen muss, kann er leicht verschmerzen: Er will lediglich mit seiner Lebenspartnerin und Kollegin Susanne Meikl (56) feiern. «Ich war nie ein grosser Party-Freund - und will es wohl auch mit 85 nicht mehr werden», sagt er der Deutschen Presse Agentur.

85 mag ein stolzes Alter sein. Für Volker Brandt ist es indes nur eine weitere Zahl: «Ich fühle mich wie immer», sagt er, «mich plagen keine grösseren Zipperlein, wofür ich sehr dankbar bin. Und so gedenke ich die Rolle des Greises in absehbarer Zeit noch nicht anzunehmen.»

Das hat er auch nicht nötig. Der Terminkalender des gebürtigen Leipzigers ist gut gefüllt: Neben einer «ganzen Menge Hörspielaufnahmen», stünden im nächsten Jahr die Tournee des Theaterstücks «Der muss es sein» sowie - demnächst - die Synchronisation der dritten Staffel der Serie «Die Kominsky-Methode» auf dem Plan. Bei der US-Comedy synchronisiert er Michael Douglas.

Der Hollywood-Star ist sein treuester Stammkunde. Seit Douglas vor rund 50 Jahren mit dem TV-Hit «Die Strassen von San Francisco» zum Weltstar aufstieg, leiht Brandt dem zweifachen Oscar-Gewinner seine Stimme. «Die Chemie hat zwischen uns von Anfang an gestimmt», sagt Brandt über Douglas, den er bei verschiedenen Filmpremieren bereits mehrfach persönlich getroffen habe. Bei einem dieser Treffen habe ihm der Schauspielstar ein äusserst nettes Kompliment gemacht: «Er hat mir gesagt, dass meine Stimme seiner Persönlichkeit mehr Charakter verleiht als seine eigene. Hollywood ist eben charmant», so Brandt.

Es dürfte aber auch etwas dran sein. Douglas erinnerte sich in einem Interview der Funke Mediengruppe kürzlich an die Bambi-Verleihung 1976, seinen ersten Preis überhaupt. «Bei der Preisverleihung stand ich auf der Bühne, hielt meine Dankesrede und die Leute tuschelten: Was soll das, wer ist das, warum redet der so komisch? Meine deutsche Synchronstimme war viel tiefer als meine eigene. Und viel besser. Nach diesem kurzen Ausflug nach Deutschland habe ich ein intensives Stimmtraining begonnen und ein ganz neues Auftreten bekommen.»

Seine eigene Schauspielkarriere begann Brandt an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule, ein erstes Engagement führte ihn ans Deutsche Schauspielhaus nach Hamburg zu Gustaf Gründgens. Sechs Jahre blieb er in Hamburg, bevor es ihn in den 60er Jahren nach Frankfurt und 1970 ans Schillertheater in Berlin zog. Seit den 80er Jahren arbeitet Brandt als freischaffender Künstler und war unter anderem bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg zu sehen. Zum Fernsehstar wurde Brandt als Dr. Schübel in der «Schwarzwaldklinik» (1986-1988) und als Berliner «Tatort»-Kommissar Friedrich Walther (1981-1985).

Brandt ist aber auch bei Kindern und Jugendlichen bestens bekannt. Der Grund: Seine Sprecherrollen bei vielen Hörspielen - unter denen sich Kinderzimmer-Hits wie «Die drei ???», «Perry Rhodan» und «TKKG» finden. Ein Rezept, um selbst jung zu bleiben? «Es macht ja schon Freude, den eigenen Enkeln Märchen zu vermitteln. Umso mehr, wenn man seine schauspielerische Kreativität in Hörbüchern einem breiten Publikum lebendig machen kann», meint der vierfache Vater und schickt hinterher: «Ich hoffe, ich werde noch lange dazu in der Lage sein.»

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