Freddie Mercury verliess auf dem Höhepunkt seiner Karriere die Bühne – Arte zeigt nun eine Dokumentation über seine letzte Jahre und das Tributkonzert.
Freddie Mercury
Freddie Mercury, Leadsänger der britischen Rockgruppe Queen, bei einem Auftritt im September 1984. - dpa/dpa

Auf dem Karriere-Höhepunkt zog sich Freddie Mercury von der Bühne zurück. Dass er Aids hatte, wurde erst kurz vor seinem Tod bekannt. Arte zeigt eine Doku über die späten Jahre des Queen-Sängers.

Von der grossen Bühne zog sich Freddie Mercury auf dem Höhepunkt des Erfolgs mit seiner Band Queen zurück. Ein Megakonzert auf der «Magic Tour» vor geschätzten 120'000 Zuschauern im Knebworth Park war im Jahr 1986 sein letzter Auftritt mit Queen. Die Band feierte mit Songs wie «We Will Rock You», «Another One Bites The Dust» oder «Radio Ga Ga» Welterfolge. Freddie Mercury war An Aids erkrankt und starb am 24. November 1991 starb an den Folgen einer Lungenentzündung.

Die Dokumentation «Freddie Mercury: Der letzte Akt», die am Sonntag (7. Juli) um 23:05 Uhr auf Arte läuft, wirft ein Schlaglicht auf Mercurys letzte Jahre und das «Freddie Mercury Tribute Concert for Aids Awareness», das nach seinem Tod zu seinen Ehren im Wembley-Stadion stattfand.

Artes Dokumentation: Einblick in Mercurys letzte Jahre

Nebenbei erzählt der von der britischen BBC produzierte Film, der ursprünglich 2021 anlässlich von Mercurys 30. Todestag veröffentlicht wurde, die Schicksale anderer homosexueller Männer in den 1970er und 1980er Jahren. Er zeigt ergreifend, wie sich Aids auf ihr Leben ausgewirkt hat – und welchen gesellschaftlichen Einfluss Freddie Mercury hatte, der seine Erkrankung einen Tag vor seinem Tod öffentlich machte.

Freddie Mercury
Freddie Mercury Krone, die er während der «Magic»-Tour trug. (Archivbild) - Kirsty Wigglesworth/AP/dpa

Ehemalige Weggefährten und Freunde wie der Journalist David Wigg, Mercurys persönlicher Assistent Peter Freestone sowie seine Schwester Kashmira Bulsara erzählen aus dem Privatleben des Sängers, auch von seiner langjährigen Beziehung mit Jim Hutton. Mercury hatte seine Homosexualität nie öffentlich gemacht. Ein Geheimnis war sie aber auch nicht. «Die Leute haben es einfach ignoriert», erinnert sich Queen-Gitarrist Brian May.

Einige Anekdoten wirken aus heutiger Sicht absurd. So sorgte das Musikvideo zu «I Want To Break Free» in den USA für Ärger, weil die Queen-Musiker darin in Frauenkleidern auftraten. Es war als Parodie auf die Seifenoper «Coronation Street» gedacht, die in Amerika aber niemand kannte. Selbst beim Musiksender MTV reagierte man irritiert. «Sie meinten: Das können wir unseren Zuschauern nicht zumuten», sagt May. «Heute können wir darüber lachen.»

Die Diagnose und der öffentliche Kampf gegen Aids

Mitte der 1980er Jahre kamen in der britischen Presse erstmals Gerüchte über Mercurys Gesundheitszustand auf. Auch seine Bandkollegen hatten ein ungutes Gefühl. «Er bestand darauf, dass er nicht mehr live auftreten wollte», erzählt Queen-Schlagzeuger Roger Taylor. «Da wussten wir, dass etwas nicht in Ordnung ist.» Über seine Diagnose soll Mercury die anderen allerdings erst einige Jahre später aufgeklärt haben.

Nach dem Bühnenabschied nahm der Sänger, dessen Stimme über vier Oktaven reichte, noch zwei komplette Alben mit Queen auf – «The Miracle» (1989) und «Innuendo» (1991) mit der vielsagenden Single «The Show Must Go On». Damals ahnte der Sänger, dass ihm nur noch wenig Zeit blieb. Seine schwindenden Kräfte nutzte er, um weitere Songs einzusingen, zuletzt im Mai 1991. Sie sind auf dem Album «Made In Heaven» zu hören, das 1995 posthum erschien.

Freddie Mercury
Freddie Mercury am Live-Aid in 1985. (Archivbild) - Keystone

Freddie Mercurys Tod kam nicht mehr überraschend. «Trotz allem war es ein Schock», sagt May. Zu allem Überfluss mussten die Bandmitglieder in den Wochen danach üble Schlagzeilen über ihren Freund lesen. «Es hiess: 'Er hat es verdient. Er schlief wahrscheinlich mit jedem. Es musste ja so kommen'», erinnert sich May. Gemeinsam machte er sich mit Taylor daran, gegen Stigmatisierung von Aids-Infizierten und die Diskriminierung schwuler und lesbischer Menschen zu kämpfen.

Das Freddie Mercury Tribute Concert for Aids Awareness

Mit dem spektakulären «Freddie Mercury Tribute Concert for Aids Awareness» wollte die Band das Bewusstsein für Aids erhöhen. Im April 1992 traten die verbleibenden Queen-Musiker mit unzähligen Stars auf, darunter George Michael, Liza Minnelli, Annie Lennox und David Bowie oder Bands wie Def Leppard, Guns N' Roses und Metallica. Elton Johns und Axl Roses gemeinsame Performance von «Bohemian Rhapsody» und George Michaels «Somebody To Love» sind legendär.

Hörst die Musik von Queen?

Einige der Musiker erinnern sich in der 90-minütigen Doku an diesen besonderen Tag, an dem sich Brian May, Roger Taylor und John Deacon vor den Augen der ganzen Welt von ihrem Frontmann verabschiedeten. Es war mehr als nur ein Konzert, da sind sich alle Beteiligten einig.

«Freddie Mercury: Der letzte Akt» liefert einen spannenden und ergreifenden Rückblick. Die sehenswerte Dokumentation ist am Sonntag, den 7. Juli um 23:05 Uhr auf Arte zu sehen.

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