Drag-Künstler Angelo Conti überraschend gestorben
Die Drag-Szene trauert um Angelo Conti. Der 67-jährige Travestie-Star verstarb unerwartet an den Folgen eines Schlaganfalls.

Angelo Conti, eine Ikone der österreichischen Drag-Szene, ist im Alter von 67 Jahren verstorben. Wie «Heute» berichtet, erlag der Künstler den Folgen eines Schlaganfalls.
Die Nachricht löste in der LGBTQI*-Community grosse Bestürzung aus. Der aus dem Burgenland stammende Conti war seit über drei Jahrzehnten als Travestiekünstler tätig.
Seinen Künstlernamen entlehnte er dem italienischen Bildhauer Angelo Conti. «Heute» zufolge wuchs er bei einer Pflegefamilie auf, nachdem seine Mutter sich nicht um ihn kümmern konnte.
Letzter Auftritt am Wochenende
Noch am vergangenen Wochenende kehrte Conti von einer Reise nach Wien zurück. «Heute» berichtet, dass er am Samstag einen Auftritt absolvierte und am Sonntag mit Freunden telefonierte.
Kurz darauf erreichte die Öffentlichkeit die Nachricht seines plötzlichen Ablebens. Zu Contis engen Freunden zählte der deutsche Entertainer Julian F. M. Stoeckel.
In einem emotionalen Instagram-Video nahm er Abschied von seinem Weggefährten. «Ich kann es ehrlich gesagt gar nicht in Worte fassen», zitiert «Heute» den sichtlich erschütterten Stoeckel.
Pionier der Travestie-Kunst
Conti galt als Pionier der Travestie-Kunst in Österreich. Er formierte eine Gruppe von Künstlern und produzierte eigene Shows.
Sein Ziel war es, Travestie aus der Nische zu holen und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. «Kurier» berichtet, dass Conti eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolvierte, bevor er über das Volkstheater zur Travestie-Kunst fand.

Entgegen gängiger Klischees war Conti aber heterosexuell und mit einer Frau verheiratet.
Grosse Anteilnahme in sozialen Medien
Die Nachricht von Contis Tod löste in den sozialen Medien eine Welle der Anteilnahme aus. Neben Stoeckel meldeten sich zahlreiche Wegbegleiter zu Wort.
Die Reality-TV-Darstellerin Dolly Buster schrieb laut «Abendzeitung München»: «Du warst immer aufrichtig, lustig und ehrlich. Du warst das Entertainment in Person.»
Contis plötzlicher Tod hinterlässt eine grosse Lücke in der österreichischen Unterhaltungsszene. Sein Vermächtnis als Pionier der Drag-Kunst wird jedoch weiterleben.