Elton Johns Abschied ohne grosse Worte

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Deutschland,

Rund 50 Jahre lang füllte Elton John auch in Deutschland immer wieder die grössten Hallen. Am Freitag rockte der 72-Jährige noch einmal die Münchner Olympiahalle. Jetzt bleiben für die Fans nur noch die Erinnerungen.

Der britische Sänger, Komponist und Pianist, Sir Elton John, steht bei seinem Zusatzkonzert seiner Show «Farewell Yellow Brick Road» auf der Bühne in der ausverkaufen Olympiahalle. Foto: Felix Hörhager
Der britische Sänger, Komponist und Pianist, Sir Elton John, steht bei seinem Zusatzkonzert seiner Show «Farewell Yellow Brick Road» auf der Bühne in der ausverkaufen Olympiahalle. Foto: Felix Hörhager - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Es dauerte nur ein paar Takte, dann hielt es die Fans nicht mehr auf den Sitzen.

Es sollte nicht das letzte Mal sein, dass sich die rund 12.000 Besucher in der Münchner Olympiahalle in den nächsten zweieinhalb Stunden erhoben - sei es, um zu tanzen oder Elton John die Ehre zu erweisen.

Mit dem umjubelten Konzert hat sich der Superstar am Freitagabend nach einem halben Jahrhundert auf der Bühne von seinen deutschen Fans verabschiedet. Im Rahmen seiner Abschieds-Welttour sind keine weiteren Auftritte in Deutschland mehr geplant.

Obwohl der 72-Jährige in den vergangenen beiden Jahrzehnten kaum noch neue Radiohits produzierte, waren erstaunlich viele junge Menschen bei dem Konzert des Briten. Sie erlebten eine technisch perfekte Show. Auf der riesigen Videowand erschienen während der Songs immer wieder Aufnahmen des jungen Elton John mit seinen legendären schrillen Outfits. Im Mittelpunkt stand aber natürlich die Musik. Schliesslich gibt es nicht viele andere Popmusiker, die stundenlang eine unsterbliche Melodie an die andere reihen können wie «Rocket Man», «Don't Let the Sun Go Down on Me», «I'm Still Standing» oder «Your Song».

Begleitet wurde John von seiner sechsköpfigen Band. Die Musiker rockten die Olympiahalle mit grosser Spielfreude und absoluter Perfektion. Wenig verwunderlich, schliesslich spielen die Herren teils schon seit Jahrzehnten zusammen. So trommelt Schlagzeuger Nigel Olsson seit 1969 an der Seite von Elton John, Percussionist Ray Cooper gehört fast ebenso lang zu der Band des Popstars. Cooper thronte nicht nur ganz oben auf der Bühne, er sorgte auch für die meiste Stimmung während der Lieder. Vielleicht lag es daran, dass es für den laut Elton John in München lebenden Schlagwerker ein Heimspiel war.

Seit 2018 ist Elton John auf Welttournee. In Anspielung an einen seiner grössten Hits hat er die Tour, die seine letzte sein soll, «Farewell (Lebewohl) Yellow Brick Road» genannt. Im kommenden Jahr sind zwar noch etliche Auftritte geplant, Deutschland steht aber nicht mehr auf dem Tourplan.

Das Konzert im Olympiapark war bereits eine Zusatzshow, nachdem der Auftritt im Mai in München ausverkauft und die Nachfrage weiter riesig war. John tourt seit Anfang der 1970er Jahre um den Globus, allein in Deutschland hat er seitdem mehr als 170 Konzerte gegeben - die Fanseite www.eltonjohn-fan.de listet sie auf. Von einem Konzert im März 1972 in der Jahrhunderthalle in Frankfurt am Main bis zur Abschlussshow in München - der Nr. 172.

Während seines letzten Deutschland-Konzertes machte John nicht viele Worte, er liess lieber seine Musik sprechen. Ganz zum Schluss, als letzte Zugabe, das Motto der Tour im Original: die Ballade «Goodbye Yellow Brick Road». Danach verschwindet der 72-Jährige mit einem Schrägaufzug in einer zuvor unsichtbaren Tür in seinem Bühnenbild - Farewell, Elton John.

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