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Enthüllungsdoku «Secrets of Playboy» räumt mit Kult um Hugh Hefner auf

Nau Prominews
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USA,

Hugh Hefner, der progressive Frauenversteher, später der putzige Playboy-Opa. Mit diesem Bild räumt die Doku «Secrets of Playboy» radikal auf.

Hugh Hefner, Gründer des «Playboy»-Magazins, starb 2017 mit 91 Jahren.
Hugh Hefner, Gründer des «Playboy»-Magazins, starb 2017 mit 91 Jahren. - picture alliance/AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 29. November feiert «Secrets of Playboy – Im Bann von Hugh Hefner» Premiere.
  • Die Doku enthüllt die dunkle Seite des «Playboy-Gründers».

Das Jahr 2022 hat mehrere erfolgreiche Dokumentationen hervorgebracht. Besonders grosse internationale Schlagzeilen schrieb die Reihe «Secrets of Playboy – Im Bann von Hugh Hefner» über die dunkle Seite des «Playboy»-Gründers.

Am 29. November feiert die viel beachtete Doku ihre Premiere auf dem On-Demand-Channel Crime + Investigation Play, der über Amazon, Apple und ScreenHits TV verfügbar ist.

In ihr wird der verklärte Mythos detailreich dekonstruiert, der sich um Hefner, rauschende Partys in dessen Playboy-Mansion und freudig umherhüpfenden «Bunnys» gesponnen hat.

Ein ewiger Schelm im Bademantel und mit Pfeife im Mund umringt von knapp bekleideten Frauen. Ein betagter Playboy eben, der das Leben in vollen Zügen zu geniessen wusste und am 27. September 2017 im Alter von 91 Jahren verstarb. So dürften viele Menschen, manch ein Herr neidvoll, Hugh Hefner (1926-2017) wahrgenommen haben.

Verwunderlich ist das nicht. Seit Hefner mit 27 Jahren das Männermagazin gegründet hatte, kultivierte er den Ruf als besagter Playboy, der «Frauen ein verführerisches Paket von sexueller Freiheit verkaufte», wie es eine von ihnen in der Doku umschreibt.

Doch zwischen Aussendarstellung und Realität klaffte zuweilen eine riesige Lücke, in der die Dokumentation nun schonungslos den Wundspreizer ansetzt. War Hefner wirklich der sexuelle Befreier, als der er sich selbst gab – oder doch ein Ausbeuter?

Frauenversteher oder Sexist? Sicherlich keine der ehemaligen Weggefährtinnen Hefners, die in der Doku zu Wort kommen, tue dies für «15 Minuten Ruhm», beteuert gleich zu Beginn der Reihe Ex-Freundin Sondra Theodore (65).

«Wer würde sich dafür schon freiwillig vor den Bus werfen? Ich möchte nur, dass Frauen und junge Mädchen zweimal darüber nachdenken, was sie machen.» Denn da draussen gebe es stets den nächsten Hefner – den nächsten «Teufel» -, der es auf sie abgesehen hat.

Die zwei Seiten von Hugh Hefner

Was die ehemaligen Playmates, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Hefners in den zehnmal 45 Minuten der Dokumentation teils unter Tränen enthüllen, hat es in sich. Sexuelle Übergriffe, manipulativer Machtmissbrauch und nicht zuletzt Drogenkonsum hätten an der Tagesordnung innerhalb Hefners Imperium gestanden.

Was dort hingegen nicht grossgeschrieben wurde? Das vollumfängliche Einverständnis der Frauen, mit deren Körpern der «Playboy» zum Welterfolg wurde.

Zugleich zeigt die Doku, wie sich Hefner den Ruf als progressiv denkender Mann überhaupt erarbeitete. Zu Zeiten in den USA, in denen noch die «Rassentrennung» an der Tagesordnung stand, waren seine Playboy-Clubs für alle geöffnet.

Hugh Hefner
Hugh Hefner mit Karissa Shannon (l.) und Crystal Harris. - keystone

«Er schuf eine Atmosphäre, in die sich Schwarze hineinmischen durften – wer ausser Hugh Hefner hat das getan?», fragt ein afro-amerikanischer Freund des «Playboy»-Gründers. Die jahrzehntelangen Vorwürfe von Feministinnen, es würden schlichtweg Frauen jedweder Hautfarbe durch das Magazin zum Objekt degradiert, lächelte Hefner stets gekonnt weg.

Genossen seine «Bunnys» wirklich die versprochene Freiheit? Oder wurde diese den Playmates nur so vehement vorgegaukelt, bis sie selbst ohne Zweifel daran glaubten?

Von der «Playboy»-Familie verstossen

Es spreche für das unglaubliche Machtgefüge eines Hugh Hefner, dass sich die Betroffenen erst nach dessen Tod an die Öffentlichkeit getraut haben. Zu weitreichend seien zeitlebens seine einflussreichen Kontakte gewesen.

Zu gross die Angst, als eingeschworenes Mitglied der «Playboy»-Familie diesen Loyalitätsbruch teuer bezahlen zu müssen. Wer das Wohlwollen von «Imperator» Hefner genoss, verbrachte demnach die Zeit seines Lebens in dessen Dunstkreis.

Doch letztendlich sah er alle nur als seine «Bediensteten» an, die nach seinen Regeln zu spielen hatten. Es fallen bezüglich Hefners Manipulationsmechanismen Sätze in «Secrets of Playboy», die auch aus einer Enthüllungsreihe über Sekten stammen könnten.

Der Erfolg von «Secrets of Playboy» war so gross, dass auf die zehn Episoden der Dokumentation noch zwei Sonderausgaben folgten. Das ehemalige «Playboy»-Covergirl Lisa Guerrero (58) moderiert die beiden Specials, die das mediale Beben aufarbeiten, für das die Doku gesorgt hat. Dieser Nachklapp wird ab dem 24. Januar ebenfalls auf Abruf bei Crime + Investigation Play zur Verfügung stehen.

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