Felix Baumgartner ruft in Österreich zu politischem Ungehorsam auf
Der Ösi-Extremsportler Felix Baumgartner ruft in seinem Land zu politischem Ungehorsam auf. Es ist nicht das erste Mal, dass «All-Felix» auf Facebook ausruft.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Extremsportler Felix Baumgartner wurde 2012 durch den Stratosphärensprung weltberühmt.
- Seither fiel der Österreicher vermehrt mit fragwürdigen Aussagen auf.
- Auch in der Corona-Krise hält sich der 51-Jährige nicht mit Kritik an zurück.
Der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner übte während der Corona-Krise schon einige Male Kritik an seiner Regierung. Vor einigen Tagen zum Beispiel schoss der 51-Jährige gegen die Maskenpflicht.
Er nannte diese etwa eine «Dummheit», die im Parlament «besonders gut sichtbar wird». Auf Facebook schrieb er: «Das Volk leidet unter der Maskenpflicht, während Kurz, Kogler und Nehammer weiterhin ihre politische Macht demonstrieren.»
Dass der Extremsportler kein Freund von Ösi-Kanzler Sebastian Kurz ist, machte er schon Anfang Mai klar. Damals attackierte er den ÖVP-Chef, nachdem dieser von US-Präsident Donald Trump mit Lob für die Corona-Massnahmen überschüttet wurde.
Baumgartner schrieb auf Facebook: «Ganz simple Regel zur Orientierung: Wenn dir einer wie Trump sagt, dass du einen fantastischen Job gemacht hast, musst du ganz schön Scheisse gebaut haben.»
Felix Baumgartner: Zeit für politischen Ungehorsam
Und nun setzt All-Felix* noch einen drauf. Am Sonntag teilte er auf seinem Profil einen Bericht der «Kronen Zeitung». Dabei geht es um einen «Sperrstunden-Einsatz» der Polizei mit höchster Polit-Beteiligung in der Wiener Innenstadt.
Eine Streife stiess laut dem Beitrag in der Nacht auf Sonntag auf Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Ehefrau. Diese sassen im Vorgarten eines schicken Italieners, weit nach der im österreichischen Corona-Gesetz verordneten Schliessung um 23 Uhr.
Extremsportler Felix Baumgartner zeigt sich erbost über den Bericht. Er beginnt seinen Post zynisch mit den Worten: «So sind wir nicht». Es ist ein Satz den Van der Bellen vor rund einem Jahr in einer Erklärung zum «Ibiza-Skandal» sagte.
Dann schreibt Baumgartner: «Ein Kanzler Kurz, der keine Corona-Abstandsregeln befolgt. Ein Präsident Van der Bellen, der nach Mitternacht noch im Wirtshaus sitzt. Und ein Volk, das sich trotzdem an die von der österreichischen Regierung zwangsverordneten Regeln hält.»
Dann zitiert er den deutschen Physiker Albert Einstein: «Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.» Und zum Schluss des Posts ruft der Extremsportler sogar noch zum «politischen Ungehorsam» auf.
Felix Baumgartner: Grossartige Rekorde und fragwürdige Statements
*Felix Baumgartner erlangte im Oktober 2012 internationale Bekanntheit mit seinem Stratosphärensprung. Mit Schutzanzug und Fallschirm sprang Baumgartner aus einer Druckkapsel, die von einem Heliumballon in die Höhe getragen wurde.
Er stellte dabei drei Weltrekorde auf: Der mit 38'969,4 m bis dahin höchste Absprung eines Fallschirmsprungs (hatte nur bis Oktober 2014 Bestand); der mit 36'402,6 m tiefste freie Fall und die mit 1357,6 km/h grösste im freien Fall erreichte Geschwindigkeit ohne Stabilisierungsschirm.
Felix Baumgartner sorgte in der Vergangenheit aber nicht nur mit sportlichen Extremleistungen für Aufsehen, sondern auch mit fragwürdigen politischen Statements. Bereits zwei Wochen nach den Weltrekorden etwa sprach er sich gegen die parlamentarische Demokratie aus.
Man könne in einer Demokratie nichts bewegen, so Baumgartner damals. Man brauche eine «gemässigte Diktatur» durch ein «paar Leute aus der Privatwirtschaft», die sich «wirklich auskennen» würden.
«NTV» widmete Baumgartner im Oktober 2016 einen Artikel mit der Überschrift: «Braune Etappen eines Helden - Baumgartners tiefer Fall mit Rechtsdrall». Dabei wird aufgezeigt, dass die Aussage von 2012 kein Einzelfall war.
2016 teilte Baumgartner mit seinen über 1,3 Millionen FB-Fans unter anderem auch: Populistische Äusserungen zur Flüchtlingspolitik (Schuld hat Merkel «mit ihrer desaströsen Willkommenspolitik») sowie Sympathie-Bekundungen für die rechtsextreme Gruppierung der «Identitären».