Finale der «Venom»-Trilogie ist vermutlich nicht das Ende

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USA,

Zum dritten Mal hinterlässt Tom Hardy mit seinem ausserirdischen Symbionten namens Venom eine Spur der Verwüstung. Aber Hardy denkt schon weiter.

Bei der Premiere in New York posierten Tom Hardy (re.) und Co. für Fotografen.
Bei der Premiere in New York posierten Tom Hardy (re.) und Co. für Fotografen. - Andy Kropa/Invision/AP/dpa

Es lief zuletzt nicht gut für Sony Pictures und sein Spider-Man Universe (SSU). «Morbius» mit Jared Leto erhielt gleich mehrere Goldene Himbeeren, Hollywoods Negativpreise. «Madame Web» mit einer lustlosen Dakota Johnson in der Hauptrolle erntete vernichtende Kritiken. Immerhin «Venom» und die unterhaltsame Fortsetzung «Venom: Let There Be Carnage» konnte Sony als Erfolg verbuchen. Der dritte Teil der Comicfilm-Reihe mit Tom Hardy soll der letzte sein. Zumindest vorerst.

«Ich habe einen Vertrag für drei Filme unterschrieben», betonte Hardy im Interview der Deutschen Presse-Agentur in London. «Wir hatten immer drei Filme geplant. Aber wie das eben so läuft – man arbeitet kontinuierlich daran, diese Welt auszubauen.»

Teil drei enthalte einige Easter Eggs und eine Vielzahl an Charakteren. «Die könnten ein Eigenleben bekommen», sagte Regisseurin Kelly Marcel, die an den vorigen «Venom»-Filmen als Drehbuchautorin mitwirkte.

Zum Film: Wieder hinterlassen der ehemalige Journalist Eddie Brock (Tom Hardy) und sein ausserirdischer Symbiont Venom eine Spur der Verwüstung, wo immer sie auftauchen. Das Duo befindet sich auf der Flucht vor den Behörden. Selbst im tiefen Dschungel von Südamerika sieht Brock sein Gesicht im Fernsehen und weiss: Er ist nirgendwo sicher.

Doch die grössere Gefahr kommt aus einer anderen Welt. Knull (Andy Serkis) ist ein uraltes, gottgleiches Wesen, das schon vor der Erschaffung des Universums existierte. Er ist der Schöpfer der Symbionten, die sich gegen ihn wandten und ihn für immer wegsperren wollten. Doch Knull sieht eine Chance, seinem Gefangenendasein zu entkommen. Dazu braucht er den sogenannten Codex, eine Art genetischer Abdruck, den Brock und Venom in sich tragen.

Auch für Einsteiger gut verständlich

Knull schickt die Xenophagen los, garstige ausserirdische Kreaturen, die Symbionten jagen und vernichten. Während Brock und Venom vor den Xenophagen flüchten, ist ihnen auch der Soldat Strickland (Chiwetel Ejiofor) auf den Fersen. Zudem geraten die Wissenschaftlerin Dr. Payne (Juno Temple) und ein Alien-Fan (Rhys Ifans) mit seiner Familie zwischen die Fronten. Neben «Ted Lasso»-Schauspielerin Juno Temple hat übrigens auch ihr Kollege Cristo Fernández aus der Kultserie eine kleine Rolle.

Zugegeben, das klingt alles furchtbar kompliziert, ist es aber gar nicht. Selbst ohne die beiden Vorgängerfilme gesehen zu haben, blickt man schnell durch. Das muss man Regisseurin und Drehbuchautorin Kelly Marcel und Tom Hardy, der das Skript mit ihr geschrieben hat, hoch anrechnen. Der Film ist im Gegensatz zu manch anderen aktuellen Marvel-Filmen schnörkellos und auch für Einsteiger gut verständlich.

«Jeder einzelne Film sollte eine in sich geschlossene und eigenständige Geschichte sein», betonte Hardy, «für eingefleischte Fans genauso wie für diejenigen, die Venom noch nie gesehen oder davon gehört haben». Gleichzeitig sei der Film Teil einer grösseren Story und enthalte vieles, worauf man aufbauen könne, darunter Bösewicht Knull.

«Man betrachtet den einzelnen Film als eigenständiges Werk, damit die Zuschauer ihn geniessen und danach nach Hause gehen können, auch wenn sie vielleicht nie einen weiteren »Venom«-Film sehen werden. Gleichzeitig erweitert man aber das Franchise für diejenigen, die Gefallen daran gefunden haben.»

Action und ein gut aufgelegter Tom Hardy

Hat man sich – wie bei den ersten beiden Filmen – an die eindringliche, laute Stimme des Anti-Helden gewöhnt, die ständig aus dem Off dröhnt, macht das wilde Spektakel viel Spass. Die Gags sind manchmal etwas albern, aber «Venom: The Last Dance» punktet mit rasanter Action und einem gut aufgelegten Tom Hardy. Die Handlung und das Verhalten der Figuren sollte man dabei nicht allzu sehr hinterfragen.

Rhys Ifans, der in «The Amazing Spider-Man» den Bösewicht The Lizard gab, spielt hier eine ganz neue Rolle. Direkte Verbindungen zu Spider-Man oder gar einen Gastauftritt der Figur, wie immer wieder gemunkelt wurde, gibt es nicht, obwohl es sich am Ende des zweiten Films angedeutet hatte.

Schade, denn als Figur aus Sony's Spider-Man Universe hatten viele Fans schon seit dem ersten «Venom»-Film darauf gewartet. Dass es dazu nicht kam, war offenbar nicht Hardys und Marcels Entscheidung. Hardy verwies auf das Konzept und die Strategie der Studios. «Ich würde liebend gern gegen Spider-Man kämpfen», stellte der Hauptdarsteller klar. Regisseurin Marcel sah es ähnlich: «Und ich würde das gern sehen.»

Wie «Venom: The Last Dance» ausgeht, wird hier natürlich nicht verraten. Aber es wäre schon erstaunlich, wenn es das letzte Mal wäre, dass wir von Venom hören. «Beim Schreiben hatten wir Venom 4, 5 oder 6 im Kopf», sagte Tom Hardy, «und was für Spin-off-Möglichkeiten es gibt, etwa mit (den Comic-Figuren) Anti-Venom oder Agent Venom».

In Zeiten, in denen Marvel und Sony bei Spider-Man kooperieren und dank der Multiversum-Idee vor einigen Jahren selbst ehemalige Spinnenmänner wieder auftauchten, scheint ohnehin alles möglich. Der nächste Film aus Sony's Spider-Man Universe führt allerdings erstmals eine ganz andere Figur ein. Der als möglicher James-Bond-Darsteller gehandelte Aaron Taylor-Johnson spielt «Kraven The Hunter».

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