Frankreichs Buchhandel mobilisiert gegen Schliessung
Die neu verhängten Corona-Massnahmen treffen die Buchbranche hart. In Frankreich geht sie dagegen mit unterschiedlichen Aktionen vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Unterschriftensammlung, Aufruf zum Boykott und Verschiebung renommierter Literaturpreise: Frankreichs Buchbranche macht gegen die neu verhängten Corona-Massnahmen mobil.
Der Wirtschaftszweig wehrt sich dagegen, dass sie als nicht «lebenswichtige» Geschäfte schliessen müssen, während Baumärkte, Weinhändler und fast alle anderen Gross- und Einzelhändler offenbleiben dürfen. «Herr Präsident, entscheiden wir uns für die Kultur, indem wir die Buchhandlungen wieder öffnen» lautet eine von Schriftstellern, Verlegern und Buchhändlern unterzeichnete Petition an Frankreichs Staatsoberhaupt Emmanuel Macron.
Der Protest zielte auch gegen Supermärkte und Handelsketten mit Buchabteilungen, die zu den Geschäften gehören, die geöffnet bleiben dürfen. Die Regierung kündigte deshalb noch am Freitagabend die zeitweise Schliessung ihrer Buchabteilungen an. Aus Solidarität mit den unabhängigen Buchhändlern haben mehrere Literatur-Akademien die Verkündung ihrer Preise verschoben, darunter auch die renommierte Académie Goncourt. Der Prix Goncourt sollte am 10. November bekanntgegeben werden.
Seit Freitag herrscht in Frankreich wieder ein landesweiter Lockdown. Nur als lebenswichtig geltende Wirtschaftszweige, der öffentliche Dienst und Schulen bis zur Mittelstufe dürfen geöffnet bleiben. Die strikten Massnahmen sollen bis zum 1. Dezember gelten.