Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island feiern 25 Jahre gemeinsamen Botschaftskomplex in Berlin.
König Frederik und Königin Mary
Dänemarks König Frederik X. und seine Frau Königin Mary. (Archivbild) - Ida Marie Odgaard/Ritzau Scanpix /AP/dpa

Royaler Besuch, gute Laune und eine musikalische Überraschung. Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island feiern die Eröffnung ihres gemeinsamen Botschaftskomplexes in Berlin vor 25 Jahren. Zu diesem Anlass kamen der dänische König Frederik X. und dessen Frau Königin Mary, Schwedens Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel sowie Norwegens Kronprinz Haakon und Prinzessin Mette-Marit nach Berlin.

Diese weltweit einmalige Zusammenarbeit – die fünf Botschaften teilen sich ein gemeinsames Areal, auf dem jedes Land seine eigene Botschaft hat – sei vorbildlich. Dies sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede anlässlich des Jubiläums. Am Vormittag hatte er Frederik und Mary mit militärischen Ehren empfangen.

«Jeder für sich und doch gemeinsam»

In den Botschaften teile man nicht nur die «fika», sagte Steinmeier – so wird die Kaffeepause auf Schwedisch genannt. «Sie waren bereits ein Co-Working-Space, lange bevor das Konzept erfunden wurde.» Deutschland sei stolzer Gastgeber dieser innovativen und offenen Arbeitsweise, die sinnbildlich dafür stehe, wie die europäische Zusammenarbeit sein solle.

«Jeder für sich und doch gemeinsam» lautete das Motto, das die damalige dänische Königin Margrethe II. am 20. Oktober 1999 bei der Einweihung der gemeinsamen Botschaftsanlage ausgesprochen hatte. Die Botschaften teilen sich einen Innenhof und das Felleshus, einen Kultur- und Veranstaltungsort, dessen Name von «felles» kommt. Was auf Norwegisch und Dänisch «zusammen» bedeutet.

Fünf Länder eint gemeinsame Vision

Die fünf Länder sind politisch, wirtschaftlich und kulturell eng verknüpft. Bereits vor Jahren wurde die gemeinsame Vision ausgegeben, bis 2030 zur nachhaltigsten und am besten integrierten Region der Erde zu werden. Auch heute betonten sie die gemeinsamen Ziele wie ein stabiles und nachhaltiges Wachstum oder die Einhaltung der Menschenrechte und die demokratischen Werte.

Alexander Stubb, der Präsident Finnlands, würdigte die Botschaftsanlage als «phänomenalen Ort der Einheit und der Gemeinschaft» und betonte, wie glücklich ihn der Nato-Beitritt Finnlands mache. Auch Schwedens Kronprinzessin Victoria, deren Land ebenfalls kürzlich der Nato beitrat, betonte die gemeinsamen Werte der nordischen Länder und Deutschlands. Nicht zuletzt die isländische Präsidentin Halla Tómasdóttir erklärte, wie wichtig es sei, in kritischen Zeiten verlässliche Freunde und Partner zu haben.

Deutschland schätzt den Norden nicht nur wegen der Musik

Auch Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) war vor Ort. Sie besprach sich mit ihren Amtskollegen aus Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland und dem Staatssekretär im isländischen Aussenministerium hinter verschlossenen Türen. Dass man hierzulande die nordischen Länder auch wegen ihrer Musik schätzt, betonte der Berliner Kultursenator und frühere Musikmanager Joe Chialo.

Das Geschenk der Stadt Berlin: ein Auftritt der Jazz-Band Moka Efti Orchestra, die den Titelsong der Erfolgsserie Babylon Berlin («Zu Asche, zu Staub») spielte und die etwa 200 geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur zum Mitklatschen animierte – Aufstehen war nicht erlaubt. Frederik und Mary reisen am Dienstag weiter nach Schleswig-Holstein, um der dortigen dänischen Minderheit im Grenzgebiet einen Besuch abzustatten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Frank-Walter SteinmeierKronprinz HaakonMenschenrechteKronprinzGeschenkPartnerErdeNATORoyals