Der Prozess gegen Alec Baldwin wird eingestellt. Dem Schauspieler war fahrlässige Tötung vorgeworfen worden.
Alec Baldwin
Das Verfahren gegen Alec Baldwin wurde eingestellt. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Prozess wegen fahrlässiger Tötung gegen Alec Baldwin wurde eingestellt.
  • Grund sind mutmasslich vorenthaltene Beweise.
  • Der 66-Jährige brach im Gericht in Tränen aus.
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Alec Baldwin kann aufatmen: Sein Prozess wegen fahrlässiger Tötung wird eingestellt. Dies entscheid ein Richter in New Mexico am Freitag auf Antrag der Verteidiger.

Baldwin brach im Gericht in Tränen aus. Es kam zu emotionalen Szenen. Der Schauspieler umarmte seine Anwälte und seine Ehefrau, Hilaria Baldwin, die ebenfalls im Gerichtssaal sass. Wenig später verliess er als freier Mann das Gebäude.

Baldwin
Alec Baldwin bricht vor Gericht in Tränen aus. - keystone

Baldwins Verteidiger machen nun geltend, dass ihnen die Staatsanwaltschaft wichtige Beweismittel vorenthalten habe. Es geht um eine Reihe von Patronen, die vor wenigen Monaten aufgetaucht waren und die am Freitag in einem Umschlag von der Richterin vor Gericht präsentiert worden waren.

Aus Sicht der Verteidiger hätten die Patronen früher in ballistischen Untersuchungen Teil des Verfahrens sein müssen – die Staatsanwaltschaft habe sie aber unterschlagen, erklärte die «New York Times» die Argumentation von Baldwins Anwälten. Es stelle einen wesentlichen Verfahrensfehler des Staates dar, mögliche neue Beweise nicht auch der Verteidigung zur Verfügung zu stellen.

Zuvor wurde dies von den Verteidigern des Hollywood-Stars gefordert. Sie argumentierten, die Polizei habe Beweise versteckt.

Vor drei Jahren erschoss Alec Baldwin beim Dreh des Western «Rust» versehentlich die Kamerafrau Halyna Hutchins. Im Revolver befand sich eine echte Kugel anstelle einer Attrappe. Baldwin beteuerte stets, davon nichts gewusst zu haben und nicht dafür verantwortlich zu sein.

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Im Falle eines Schuldspruchs drohten Baldwin bis zu 18 Monate Haft. Auf dem Weg nach draussen wollte sich der 66-Jährige vor Reportern nicht äussern.

Viele offene Fragen

Die Frage, woher die scharfe Munition stammte, die 2021 an den Western-Drehort gelangte, ist bis heute nicht vollständig geklärt. In diesem Frühjahr stand bereits die junge Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed in Santa Fe vor Gericht. Sie war bei dem Dreh für Sicherheit beim Umgang mit Waffen verantwortlich.

Neben Platzpatronen und sogenannten Dummy-Patronen fanden die Ermittler sechs echte Patronen. Eine davon wurde beim Laden in die Revolvertrommel eingelegt. Die Anklage hielt Gutierrez-Reed vor, Sicherheitsvorkehrungen missachtet und die Munition nicht geprüft zu haben.

Die Jury sprach die junge Frau im März wegen fahrlässiger Tötung schuldig. Richterin Sommer verhängte die Höchststrafe – 18 Monate Haft.

Für Baldwin geht nun eine lange, juristische Achterbahnfahrt mit einer drohenden Gefängnisstrafe zu Ende. Von Beginn an hatte der Schauspieler auf seine Unschuld gepocht. Nur wenige Wochen nach dem tödlichen Schuss beteuerte er in einem TV-Interview: «Ich habe nicht abgedrückt».

Er würde niemals mit einer Waffe auf eine Person zielen und abdrücken. Er habe «keine Ahnung», wie die scharfe Munition ihren Weg in die Waffe fand.

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