Ghislaine Maxwell plädiert in weiteren Punkten auf nicht schuldig
Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals seit ihrer Festnahme ist Ghislaine Maxwell am Freitag vor Gericht erschienen.
- Die Ex-Freundin von Jeffrey Epstein ist in sechs Punkten angeklagt.
- Nun hat sie in zwei weiteren Anklagepunkten auf nicht schuldig plädiert.
Ghislaine Maxwell, hat auch in zwei neuen Anklagepunkten wegen Sexhandels auf nicht schuldig plädiert. Die Ex-Freundin des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.
Die 59-Jährige erschien am Freitag erstmals seit ihrer Festnahme im vergangenen Sommer persönlich vor einem Gericht in New York. Die sichtlich gealterte Maxwell sprach in der kurzen Anhörung nur wenige Worte. Sie liess die neuen Vorwürfe durch ihren Anwalt zurückweisen.
Ghislaine Maxwell soll auch an Missbrauch beteiligt gewesen sein
Die einstige Epstein-Vertraute war im Juli 2020 im US-Ostküstenstaat New Hampshire festgenommen. Damals war sie in sechs Punkten angeklagt worden, darunter Transport Minderjähriger für eine «kriminelle sexuelle Handlung» und Meineid.
Die Bundesanwaltschaft in Manhattan wirft ihr vor, minderjährige Mädchen für Epstein rekrutiert zu haben. Diese wurden von dem Investmentbanker dann sexuell missbraucht. Teilweise soll Maxwell an dem Missbrauch auch selbst beteiligt gewesen sein.
Ende März wurde die Anklage dann um zwei Punkte erweitert. Ghislaine Maxwell wurden zusätzlich «Sexhandel mit einer Minderjährigen» und «Verschwörung zum Sexhandel» vorgeworfen. Zudem wurde ein weiteres Opfer in die erweiterte Anklageschrift aufgenommen.
Dieses vierte mutmassliche Opfer war laut Staatsanwaltschaft 14 Jahre alt, als es von Maxwell und Epstein 2001 rekrutiert wurde. Es wurde in Palm Beach in Florida zu sexuellen Handlungen an Epstein gezwungen. Zudem soll das Mädchen zwischen 2001 und 2004 zur Rekrutierung weiterer Mädchen gezwungen worden sein.
Epstein-Ex droht lebenslange Haft
Die Vorwürfe gegen Maxwell erstrecken sich insgesamt über einen Zeitraum von zehn Jahren, von 1994 bis 2004. Der Prozess gegen Maxwell, der lebenslange Haft droht, sollte ursprünglich am 12. Juli beginnen.
Der Termin dürfte sich wegen der neuen Anklagepunkte aber verschieben. Maxwell sitzt derzeit in New York in Untersuchungshaft. Wegen Fluchtgefahr wurde ihre Freilassung gegen Kaution wiederholt abgelehnt.
Maxwells Festnahme war eine spektakuläre Entwicklung im Fall Epstein. Der Multimillionär soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben.
Der bestens vernetzte Investmentbanker wurde im Juli 2019 festgenommen und im August tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nahm der 66-Jährige sich das Leben. Epstein war bereits 2008 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt und seitdem als Sexualverbrecher geführt worden.