Gitarren-Gott mit Drogenproblemen: Vor 50 Jahren starb Jimi Hendrix
1970 verstarb das Gitarren-Idol Jimi Hendrix im Alter von 27 Jahren. Der grosse Ruhm sorgte bei Hendrix für Schlaflosigkeit, was ihn am Ende das Leben kostete.
Das Wichtigste in Kürze
- Jimi Hendrix war ein weltbekannter Gitarrist.
- Er verstarb vor 1970 im Alter von 27 Jahren.
- Schuld war eine Überdosis Schlaftabletten.
Die Gitarre spielte Jimi Hendrix nicht nur – er beherrschte sie in einer Perfektion, die neue Welten erschloss. Vor 50 Jahren ist er gestorben. Sein Tod war weniger rühmlich. Das Leben von Jimi Hendrix war kurz und rauschhaft.
Er wurde nur 27 Jahre alt – wie auch Janis Joplin, Jim Morrison und Kurt Cobain. Jahrelang faszinierte die Gitarren-Legende die Fans mit Klangteppichen. Hendrix liess sein Instrument explodieren, brummen, heulen und krachen wie niemand vor und niemand nach ihm.
Die «Rock ’n’ Roll Hall of Fame» nannte das Idol der amerikanischen Hippie-Bewegung den begabtesten Instrumentalisten aller Zeiten.
Jimi Hendrix stahl anderen die Show
Seine Karriere begann der 1942 in Seattle geborene Hendrix im Alter von 20 Jahren. Im Rampenlicht standen zunächst aber andere. Hendrix begleitete Stars wie Curtis Knight, Ike & Tina Turner oder Sam Cooke an der Gitarre.
«Jimi stahl mir die Show. Ich dachte, die Leute applaudierten mir, aber sie applaudierten ihm», erinnerte sich Little Richard, der im Mai dieses Jahres starb. Hendrix wollte mehr als nur Begleitmusiker sein. Er wollte eine eigene Karriere als Gitarrist, Sänger und Songwriter starten.
Hendrix hatte einen eigenen Stil und die unkonventionelle Art, die Gitarre mit den Zähnen und auf dem Rücken zu spielen. Dafür war das amerikanische Publikum im New York Mitte der 1960er Jahre noch nicht reif. 1966 überredete ihn Chas Chandler, Bassist der Band The Animals, mit ihm nach London zu kommen.
Stars waren begeistert
Gemeinsam mit dem Schlagzeuger Mitch Mitchell und dem Bassisten Noel Redding gründete er die Band «The Jimi Hendrix Experience». Ihre Show entwickelte sich zu einer Sensation und Hendrix zu einem schwarzen Musiker mit einem weissen Publikum. Stars wie Paul McCartney, John Lennon, Pete Townshend und Eric Clapton waren begeistert.
Die erste Single der Band, eine Interpretation des amerikanischen Folksongs «Hey Joe», schaffte es auf Platz sechs der britischen Charts. Die Band veröffentlichte bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1969 drei Alben. Zu hören waren die populären Titel «Purple Haze», «Little Wing» und «Vodoo Chile». Das letzte Album «Electric Ladyland» schaffte es bis auf Platz eins der amerikanischen Billboard-Charts.
Doch das Publikum liebte besonders die Live-Auftritte mit aufgedrehtem Verstärker. Wie Hendrix mit Fingern, Lippen und Zähnen sein Instrument bearbeitete, zum Liebesobjekt machte und am Schluss oft zerstörte. «Der Glaube kommt zu den Leuten durch Elektrizität», sagte Hendrix, «darum spielen wir so laut. Wir wollen, dass unser Sound direkt die Seele der Menschen trifft.»
Hendrix am legendären Woodstock-Festival
Seine Version der amerikanischen Nationalhymne «The Star Spangled Banner» beim legendären Festival von Woodstock 1969 wurde zum Meilenstein der Musikgeschichte. Bei dem Auftritt imitierte Hendrix mit der Gitarre auf brachiale Weise Maschinengewehre, Bombeneinschläge und Militärflugzeuge. Viele sahen es als Protest gegen den Vietnamkrieg.
Hendrix gab sich später in der «Dick Cavett Show» zurückhaltend, er habe vor dem Auftritt einen Nervenzusammenbruch gehabt, erzählte er. Zu seiner Interpretation der US-Hymne sagte er nur: «Ich weiss nicht, alles, was ich getan habe, ist sie spielen – ich bin Amerikaner, also habe ich sie gespielt.» Er habe es auch nicht unorthodox gefunden, sondern nur wunderschön.
Erfolg wurde zum Verhängnis
In dem TV-Interview verriet Hendrix dabei auch, wie müde er sei – er habe die Nacht zuvor nicht geschlafen. Der Aufstieg zum Weltstar und die immensen Erwartungen überforderten ihn. Hendrix begann, immer mehr Drogen zu konsumieren und sich zurückzuziehen. Seinen letzten Rausch überlebte er nicht.
Um Hendrix' Tod im Londoner Apartment seiner deutschen Freundin Monika Dannemann rankten sich lange Zeit Gerüchte. Allen Anzeichen und auch der offiziellen Version zufolge aber starb die Gitarren-Legende am 18. September einen kleinen, elenden und zufälligen Tod. Nach einer Flasche Wein und möglicherweise zu hoch dosierten Schlaftabletten erstickte er an seinem eigenen Erbrochenen.