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Grönemeyer verbietet CDU Song-Nutzung

Juli Rutsch
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Deutschland,

Herbert Grönemeyer untersagt der CDU, seinen Hit «Zeit, dass sich was dreht» für Merz Wahlkampf zu verwenden. Der Musiker droht mit rechtlichen Schritten.

Grönemeyer CDU
Grönemeyer verbietet der CDU die Verwendung seiner Musik im Wahlkampf. - Carsten Koall/dpa

Der deutsche Musiker Herbert Grönemeyer hat der CDU die Nutzung seines Songs «Zeit, dass sich was dreht» für Wahlkampfzwecke untersagt. Er reagiert damit auf einen Vorfall bei einem Treffen der Jungen Union.

Ende Oktober spielte die CDU-Jugendorganisation den Song beim Auftritt von Friedrich Merz. Der Unions-Kanzlerkandidat wurde als «nächster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland» angekündigt.

CDU-Nutzung: Grönemeyers Anwalt fordert Unterlassung

Grönemeyers Medienanwalt Christian Schertz bestätigte das Verbot gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. In einem Schreiben an CDU und Junge Union verlangt der Musiker die Unterlassung der Songnutzung.

Grönemeyer CDU
Musikstar Herbert Grönemeyer verbietet der CDU die Nutzung des Songs «Zeit, dass sich was dreht» (Archivbild) - Robert Michael/dpa

Die Partei soll den Hit weder für Wahlwerbung verwenden noch öffentlich aufführen. Zudem fordert Grönemeyer die Löschung bisheriger Online-Verbreitungen.

Der Anwalt behält sich weitere juristische Schritte vor.

Ursprung und Neuinterpretation des Songs

Grönemeyer veröffentlichte den Song 2006 zur Fussball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Er wurde zur inoffiziellen WM-Hymne.

Dieses Jahr erschien eine Neuinterpretation mit Rapper $oho Bani. Der Rap-Remix kletterte zur Fussball-Europameisterschaft in den Charts nach oben.

Diese Version spielte die Junge Union bei ihrem Treffen. Laut Medienberichten sprach sich auch $oho Bani gegen die Nutzung aus.

Nicht der erste Fall dieser Art

Es ist nicht das erste Mal, dass die CDU Künstler mit unerlaubter Songnutzung verärgert. Vor Angela Merkels Kanzlerschaft verwendete die Partei «Angie» von den Rolling Stones ohne Erlaubnis.

Die CDU berief sich damals auf bezahlte GEMA-Gebühren. Die Rolling Stones zeigten sich überrascht und hätten die Nutzung abgelehnt.

Grönemeyer CDU Soho Bani
Herbert Grönemeyer (M) und $oho Bani (r) stehen bei der Verleihung des Popmusik-Preises Polyton auf der Bühne. - keystone

Rechtliche Schritte folgten jedoch nicht.

Grönemeyers Botschaft und CDU-Nutzung

Grönemeyers Song stand ursprünglich für Vielfalt und Toleranz. Die Neuauflage mit $oho Bani richtete sich gegen den Umfrage-Erfolg der AfD.

Die CDU wollte damit wohl Aufbruchsstimmung vermitteln. «Zeit, dass sich was dreht» sollte Friedrich Merz' Veränderungswillen unterstreichen.

Die Botschaft des Songs passt laut Grönemeyer jedoch nicht zur CDU und ihrer Politik.

Kommentare

User #1849 (nicht angemeldet)

Und weil Herr Grönemeyer der CDU seinen Song für Wahlwerbezwecke verboten hat--summt Herr Habeck, der Kanzlerkandidat der Grünen--auf Instagram genau dieses Lied.--Und das, nachdem Herr Habeck vor ca. einem Monat gemeinsam u.a. mit dem Rapper Soho Bani einen ca. einstündigen Talk veranstaltet.--"Soho Bani + Robert Habeck--Rapper trifft Grünen Politiker"(COSMO Machiavelli)--Kindergarten

User #2516 (nicht angemeldet)

Deutschlands Kultur scheint durch unsere Grüne Kulturstaatsministerin wohl extrem links-politisch beeinflußt zu werden.Laut Backstage-Classical "Freie Szene mit Petition gegen Claudia Roth"---sind auch Filmschaffende empört. Zitat:"Gerade gingen Deutschlands Produzenten auf die Barrikaden, weil Roth auch hier die künstlerische Freiheit politisch einzäunen will. Ihr Plan ist es, die Mittel für die Filmförderung an Diversität, Geschlechtergerechtigkeit und Antidiskriminierung zu knüpfen und dazu noch um fünf Prozent zu kürzen." Es ist an der Zeit, dass wir uns als Steuerzahler , die das alles finanzieren zu Wort melden. Es darf in einer Demokratie nicht sein, dass eine Partei, die mittlerweile eine Minderheit vertritt, ihre Macht ausnutzt, ihre links-politischen Blasen zu bedienen, während in einigen Bundesländern mittlerweile die Mehrheit die AfD wählt. USA ist Beispiel dafür, was passiert, wenn an der Mehrheit vorbei regiert wird. Am 10. 9. 2024 gab es eine Debatte zum Haushalt 2025. Selbst die FDP als Teil der Ampelmeinte, Claudia Roth habe kein Konzept--und die CDU sprach davon, dass ein Brandbrief nach dem anderen gegen Frau Roth einginge--viele Kulturschaffende fühlten sich nicht gehört. Es ist Zeit, dass sich Bürgen Gehör verschaffen--Frau Roth ist Staatsministerin für Kultur und MEDIEN.

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