Haitianischer Regisseur Peck Ehrengast am Visions du Réel

Der haitianische Filmemacher Raoul Peck wird Ehrengast beim 56. Dokumentarfilmfestival in Nyon.

Raoul Peck
Regisseur Raoul Peck. (Archivbild) - keystone

Der haitianische Filmemacher Raoul Peck kommt als Ehrengast an die 56. Ausgabe des Visions du Réel. Das Dokumentarfilmfestival in Nyon VD widmet dem Regisseur eine Retrospektive. Zudem wird Peck seinen neuesten Spielfilm «Ernest Cole, photographe» vorstellen.

Für seinen Film «I Am Not Your Negro» über den US-amerikanischen Autor James Baldwin wurde Raoul Peck 2017 für einen Oscar nominiert.

Der Regisseur blickt auf eine Filmografie zurück, «die mit bedeutenden Vertretern des emanzipatorischen Kampfes aufwartet und die kulturelle Dominanz einer eurozentrischen Geschichtsbetrachtung kritisiert», schrieb das Visions du Réel in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Peck wurde 1953 in Haiti geboren. Seine Familie floh kurz darauf vor der Duvalier-Diktatur. Aufgewachsen ist er im Kongo, in New York, in Frankreich und in Deutschland. In seiner 40-jährigen Karriere hat er Spiel- und Dokumentarfilme geschaffen.

Pecks beeindruckende Filmografie und Auszeichnungen

Seine Geschichten erzählt er jeweils aus der Perspektive der unterdrückten Völker. Und er hinterfragt «wie der Kapitalismus mit seiner eigenen, von den Gespenstern der Kolonisierung heimgesuchten Geschichte in Verbindung steht» heisst es weiter in der Mitteilung.

Zu seinen Hauptwerken gehören neben «I Am Not Your Negro» (2016) «Lumumba» (2000), «Quelques jours en avril» (2015) oder «Meurtre à Pacot» (2014).

Peck wurde mehrfach ausgezeichnet, so 2021 für seinen Einsatz für die Menschenrechte mit dem Irene Diamond Lifetime Achievement Award, im selben Jahr mit dem Lifetime Achievement Award des DOC NYC oder 2024 mit dem Outstanding Achievement Award am Hot Docs Festival in Toronto.

Zudem war er Jurymitglied in Cannes, an der Berlinale und am Sundance Festival. Von 1995 bis 1997 war er Kulturminister der Republik Haiti.

Das 56. Visions du Réel findet vom 4. bis 13. April statt. Sein Programm will das Festival am 12. März bekannt geben. Die Hommage an Raoul Peck wird zusammen mit der Cinémathèque suisse und der Filmabteilung der Ecole Cantonale d'Art de Lausanne (ECAL) präsentiert.

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