Hollywood in Berlin: Tarantino grübelt über letzten Film
Ein Tag mit Hollywoodstars in Berlin: Regisseur Quentin Tarantino überlegt, was sein letzter Film sein wird. Leonardo DiCaprio und Brad Pitt verraten, was angeblich ihre Laster sind - und wofür sie im echten Leben gerne ein Stuntdouble hätten.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Regisseur Quentin Tarantino hat zur Deutschlandpremiere seines neuen Films gleich mehrere Hollywoodstars mitgebracht.
Auf dem roten Teppich zeigte er sich am Donnerstagabend mit den Schauspielern Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Margot Robbie. Der Film «Once Upon a Time... in Hollywood» spielt 1969 in Los Angeles und soll am 15. August in die deutschen Kinos kommen.
Das Team liess sich mittags auf einem Hoteldach vor dem Fernsehturm ablichten, abends war die Premiere am Potsdamer Platz. Robbie erschien im olivgrünen Kleid, mit dünnen Trägern und Knopfleiste. Tarantino alberte herum, während Fans Handys hochhielten und kreischten. Pitt und DiCaprio trugen zwischenzeitlich Sonnenbrille. Es nieselte ganz leicht.
Zuletzt hatte Tarantino öffentlich über seinen möglicherweise letzten Film gesprochen. Der Plan sei, insgesamt zehn Filme zu drehen. «Ich bin aber noch nicht sicher, was der zehnte Film sein wird», sagte Tarantino (56) vor Journalisten in Berlin. Möglicherweise werde es «Star Trek» werden, aber er denke auch schon länger über einen dritten Teil von «Kill Bill» nach. «Oder es wird nichts von beidem.»
«Once Upon a Time... in Hollywood» wird als Tarantinos neunter Film beworben, die beiden Teile von «Kill Bill» zählen dabei als ein Werk. DiCaprio spielt einen abgehalfterten Westernstar, Pitt ist sein Stuntdouble, Freund und Fahrer. Wofür würden sich beide im Alltag ein Double wünschen, das ihnen etwas abnimmt?
Ihm hätten schon viele Leute vorgeschlagen, ein Double zu engagieren, wenn draussen viele Paparazzi warteten, sagte DiCaprio (44). «Aber sowas funktioniert ja eh nicht.» Pitt (55) hielt die Idee für «eine gute Wahl». Die Australierin Robbie (29) fände es toll, wenn ihr jemand das Laufen durch Flughäfen abnehmen würde.
Robbie ist im Film als Schauspielerin Sharon Tate zu sehen - die Ehefrau von Filmemacher Roman Polanski wurde von Mitgliedern der Sekte von Charles Manson ermordet. Beim Schreiben habe er auch einen Moment gehabt, an dem er nicht weiter über Manson und die Bluttaten habe nachdenken wollen, sagte Tarantino, der den Film bereits auf dem Festival in Cannes gezeigt hatte.
In Berlin plauderte das Team nun über die Dreharbeiten, Tarantinos Detailliebe und die Zukunft des Kinos. DiCaprio sagte, er glaube, dass das Kino überleben werde: «Es ist die grösste Kunstform der Welt.» Tarantinos neues Werk sei eine fantastische, kunstvolle Grossproduktion. Davon werde man in Zukunft wohl weniger sehen. Die Menschen müssten weiter ins Kino gehen und solche Filme unterstützen.
Bei der Premiere abends verteilten Tarantino und die anderen Autogramme. Es erschienen auch andere Promigäste auf dem roten Teppich, darunter Schauspielerin Alexandra Maria Lara und ihr Mann Sam Riley, Influencerin Cathy Hummels, Schauspieler Ulrich Matthes und Berlins Regierungschef Michael Müller.
Gefragt nach schlechten Angewohnheiten scherzte DiCaprio: «An meinen Haaren herumzuspielen, ist furchtbar». Tarantino nannte Nasebohren - das gebe kaum einer zu. «Zigaretten», sagte Pitt. «Prokrastination», das Aufschieben von Aufgaben, erklärte die Australierin Robbie.