Im Wald statt am Wasser: Neue Folge «Die Toten vom Bodensee»
Zum zehnjährigen Jubiläum der ZDF-Reihe «Die Toten vom Bodensee» führt die 20. Folge in einen dichten Wald voller Mysterien.
10 Jahre, 20 Folgen: Zum Jubiläum ist ausgerechnet vom Bodensee wenig zu sehen. Stattdessen verschlägt es die Ermittler in den dichten Wald. Manches ist nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint.
Einst stürzte hier eine Jungfrau in den Tod, ein Kutscher wurde blutüberströmt gefunden: Mehrere Menschen sind in einer Villa unter mysteriösen Umständen gestorben. Sagen und Legenden kreisen um Poltergeister und andere Erscheinungen. Und dann, zur Geisterstunde, wird ausgerechnet jener Krimi-Autor ermordet, der dem Haus seine Geheimnisse entlocken wollte.
Mit der Episode «Nachtschatten» feiert die ZDF-Reihe «Die Toten vom Bodensee» am 30. Dezember (20.15 Uhr) ihr Zehnjähriges. «Damit war nicht zu rechnet», sagte Darsteller Matthias Koeberlin, der als Kommissar Micha Oberländer von Anfang an dabei ist, der Deutschen Presse-Agentur.
«Wir erfinden das Rad nicht neu. Wir reihen uns ein in eine Phalanx aus Krimis», fügte er hinzu.
Ein Mordopfer mit einem dunklen Geheimnis
Der Erfolg liegt nach seiner Einschätzung an einer Mischung aus Mystischem, dem Bodensee als facettenreicher Kulisse und einer persönlichen Note. Es gebe eine gute Mischung aus Ernsthaftigkeit der Fälle und Kratzbürstigkeit zwischen den Kommissaren.
«Wir dürfen den Humor nicht verlieren», betonte Koeberlin. In der 20. Folge sieht es anfangs so aus, als sei der Fall schnell gelöst: Die mutmassliche Mordwaffe taucht bei der Affäre des Bestseller-Autors auf.
Doch bei der Obduktion stellt der Gerichtsmediziner fest, dass der Mann schon tot war, als er erstochen wurde. Die eigentliche Todesursache war ein Nervengift.
Die Serie geht weiter
2014 gestartet mit einer Folge im Jahr, sendete das ZDF seit 2017 zumeist mindestens zwei Ausgaben pro Jahr. «Nachtschatten» ist in diesem Jahr sogar die dritte Ausgabe.
Das Format gehört zu den stärksten Reihen innerhalb des «Fernsehfilms der Woche», teilte eine Sprecherin des Senders mit. Rund 6,5 bis 8,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer schalteten bei den Erstausstrahlungen ein – gut ein Viertel Marktanteil.
Auch in der ZDF-Mediathek gehören «Die Toten vom Bodensee» mit mehr als 17 Millionen Views zu den stark frequentierten Reihen.
Gute Nachricht für Fans
Und es geht weiter: Ende Februar beginnen die Leseproben für den nächsten Dreh wie Koeberlin ankündigt. Drei neue Folgen sind in Planung.
Und für ihn kann es auch danach weitergehen: «Ich habe am Bodensee und Oberländer grosse Freude und denke, dass da noch ein bisschen was möglich ist», sagte er.
Der eigenbrötlerische Kommissar hat viele Tiefschläge einstecken müssen, seine Frau und seine frühere Kollegin Hannah Zeiler (Nora Waldstätten) sind gestorben.
Ein neuer Anfang
Nun bricht er etwas auf, so der Schauspieler. Hatte Oberländer früher öfter mal Alkohol getrunken und Nächte in seinem Bus verbracht, stellt er sich nun der Verantwortung als alleinerziehender Vater.
Für Koeberlin ist die Figur nicht auserzählt. Zumal das Verhältnis zur neuen Co-Ermittlerin Luisa Hoffmann (Alina Fritsch) zusehends persönlicher wird.
Aus privaten Gründen ist der 50-Jährige im Laufe des Jahres sogar in die Region gezogen – auf die österreichische Seite des Sees.
Bodensee – eine facettenreiche Kulisse
«Das hat den schönen Nebeneffekt, dass ich nach dem Dreh zu Hause sein kann», fügte Koeberlin hinzu. Der Bodensee und seine Umgebung bieten viele spannende Motive.
Dass der See gerade in der Jubiläumsfolge kaum zu sehen ist, hält er für verkraftbar: «Wir haben uns für was Waldiges entschieden». Der Bregenzer Wald mit seinen Wasserfällen könnte auch in Kanada liegen, findet er.
Mitten darin: die alte Holzvilla. Was sich hier abgespielt hat, beschreibt die Tochter der Haushälterin als unwirklich. «Wie in einem Horrorfilm». Die Ermittler treffen auf immer mehr Verdächtige und auf eine 1.000 Euro teure Flasche Wein.