Internet-Phänomen: Was es mit dem Hype-Game «Wordle» auf sich hat
Ein simples Browsergame hat im Januar das Internet gestürmt und ohne Werbung oder App Millionen von täglichen Spielern für sich gewonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Game «Wordle» erobert zurzeit die App-Stores.
- Es zieht die Nutzer in Scharen in seinen Bann.
- Das Rate-Spiel ist werbefrei spielbar. Jeden Tag gibt es ein Wort zu erraten
Mit «Wordle» hat es im Januar ein Spiel zu Internet-Ruhm gebracht, das simpler kaum sein könnte. Es stammt von einem einzigen Entwickler, Josh Wardle. Der Software-Entwickler aus Brooklyn hat es in seiner Freizeit geschrieben.
In einem Interview mit der «New York Times» erklärt er sich den Hype um seine Schöpfung so: «Ich glaube, die Menschen wissen es zu schätzen, dass es online etwas gibt, was einfach nur Spass macht.»
Das Spielprinzip
Sechs Versuche stehen zur Verfügung, ein englischsprachiges Wort mit fünf Buchstaben zu erraten. Spieler sehen dazu zunächst fünf leere Kästchen, in die sie Buchstaben eintragen. Nach jedem Versuch teilt «Wordle» Spielern mit, ob die gewählten Buchstaben enthalten sind oder nicht.
Kommt ein Buchstabe vor, unterlegt das Programm ihn gelb, steht er an der richtigen Stelle mit grüner Farbe. Jeden Tag gibt es nur ein Wort, eine tickende Uhr verrät, wann das nächste Tagesrätsel online geht.
Darum ist «Wordle» so erfolgreich
Nach einer absolvierten Runde können User ihr Ergebnis unkompliziert als Punkte-Matrix kopieren und in sozialen Medien posten. Dadurch entsteht ein dynamischer Austausch, die Postings haben dementsprechend in den letzten Wochen zugenommen. Und das durch reine Mund-zu-Mund- beziehungsweise Bildschirm-zu-Bildschirm-Propaganda.
Weder gibt es eine App von «Wordle», noch hat Wardle für sein Programm geworben. Dazu kommt, dass «Wordle» komplett werbe- und auch sonst barrierefrei ist, eine Registrierung etwa ist nicht notwendig. Von wenigen Dutzend Nutzern im November 2020 wuchs das Publikum im Januar auf mehr als drei Millionen User an.
«Wordle»-Klone in anderen Sprachen
Angesichts des schnellen Erfolgs von «Wordle» sind im Netz mehrere Klone des Spiels aufgetaucht. Einige von ihnen sind Täuschungs- und Betrugsversuche, doch es gibt auch sinnvolle Kopien. So stellt etwa der Anbieter «puzzlephil» auf einer österreichischen Domain eine deutschsprachige Variante von «Wordle» zur Verfügung.