Israel mit ESC-Song von Überlebender des Nova-Festivals
Die junge Frau hat im Oktober 2023 das beispiellose Hamas-Massaker im israelischen Grenzgebiet überlebt. Ihr Beitrag beim Eurovision Song Contest soll Hoffnung auf eine bessere Zukunft ausstrahlen.

Das Wichtigste in Kürze
- Yuval Raphael überlebte den Hamas-Angriff beim Nova-Festival unter Leichen versteckt.
- Nun wird sie Israel beim ESC in Basel vertreten.
- Ihr Lied «New Day Will Rise» enthält dezente Anspielungen an das Massaker.
Israels hat erstmals das Lied vorgestellt, mit dem die Kandidatin Yuval Raphael im Mai beim Eurovision Song Contest in der Schweiz antreten wird. Die 24-jährige Raphael ist eine Überlebende des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 im israelischen Grenzgebiet. In dem Song «New Day Will Rise» geht es darum, schmerzhafte Erlebnisse zu überwinden.
Raphael hatte vor eineinhalb Jahren mit Freundinnen auf dem Nova-Musikfestival am Rande des Gazastreifens gefeiert, als es zu der islamistischen Terrorattacke kam. Sie überlebte, indem sie sich in einem Schutzraum stundenlang unter Leichen anderer junger Menschen versteckte. Die Terroristen töteten dabei 364 Teilnehmer des Festivals und entführten Dutzende von der Party in den Gazastreifen.

In dem ESC-Song sind dezente Anspielungen auf die Vorfälle des 7. Oktober auszumachen. Das Video zeigt junge Menschen, die durch eine grüne Landschaft gehen. Darin sind rote Anemonen zu sehen – die Blume symbolisiert den israelischen Süden.
Raphael, die als Kind in der Schweiz gelebt hat, singt auf Englisch, Französisch und Hebräisch. «Ein neuer Tag wird anbrechen, das Leben wird weitergehen», heisst es in dem Lied. Und in einem Zitat aus dem biblischen Hohelied: «Mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen, auch Ströme schwemmen sie nicht hinweg.»
Kontroverse um Israel-Auftritt beim ESC
Beim vergangenen ESC hatten Kritiker gefordert, Israel wegen des Vorgehens der israelischen Armee im Gaza-Krieges auszuschliessen. Die ESC-Organisatoren entschieden sich gegen einen solchen Schritt.
Die israelische Sängerin Eden Golan war daraufhin bei ihrem ESC-Auftritt im schwedischen Malmö 2024 zum Teil heftig angefeindet und ausgebuht worden. Sie belegte dennoch den fünften Platz. Hätte nur das Fernsehpublikum abgestimmt, wäre sie Zweite geworden. In das Ergebnis fliessen auch Jury-Stimmen ein.