James Bond: Idris Elba narrt die Fans
Mit wenigen Worten heizte Idris Elba dem Gerücht, er wäre der nächste James Bond, gehörig ein. Einige Stunden später löste er seinen Bluff auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit einem Tweet machte Idris Elba seinen Fans weiss, er wäre der nächste James Bond.
- Der 45-Jährige sagte bereits vor zwei Jahren, er sei zu alt für die Rolle.
«Mein Name ist Elba, Idris Elba». Mit diesem via Twitter veröffentlichtem Statement sorgte der britische Schauspieler Idris Elba am Sonntag für grosse Aufregung. Fans spekulierten, der 45-Jährige habe sich trotz mehrfacher Dementis nun doch dazu überreden lassen, James Bond zu verkörpern. Fünf Stunden später löste er seinen Scherz auf und schrieb: «Glaubt nicht dem Hype ...»
Don’t believe the HYPE...
— Idris Elba (@idriselba) August 12, 2018
Dass Elba die Rolle des berühmten Geheimagenten übernimmt, ist nämlich so gut wie ausgeschlossen. Das weiss Elba selbst. Er hat die Spekulationen, die bereits vor ein paar Jahren aufkamen, mehrfach zurückgewiesen. «Das ist das verrückteste Gerücht in der Welt», sagte er schon 2016 in der TV-Show «Good Morning America». «Es gab keine Gespräche zwischen mir und den Studios oder irgendwas dergleichen.»
Craigs letzter Bon-Auftritt
Erst als der bisherige 007-Darsteller Daniel Craig im vergangenen Jahr bestätigte, dass er zum fünften – und wohl letzten – Mal den Geheimagenten spielen wird und die Darstellersuche damit vorerst beendet war, liessen die Gerüchte um Elba nach. Bis jetzt. Ein Artikel in dem nicht unbedingt als seriös bekannten Boulevardblatt «Daily Star» heizte die Spekulationen wieder an. Demnach soll Bond-Produzentin Barbara Broccoli dem Regisseur Antoine Fuqua gesagt haben, es sei Zeit für einen schwarzen Bond.
Fuquas Agent dementierte das allerdings. Das Gespräch zwischen Broccoli und Fuqua habe es nie gegeben, die Geschichte sei frei erfunden. Trotzdem fand sich Elba sofort wieder als vermeintlicher Topkandidat für die Agentenrolle in den Schlagzeilen – und reagierte darauf nun mit Humor bei Twitter.
Trotz Dementi – Diskussion über schwarzen Bond bleibt
Während sich die Bond-Produzenten – wie üblich bei Spekulationen über mögliche Kandidaten – nie öffentlich zu dem Thema äusserten, wurde in internationalen Medien immer wieder über einen schwarzen Bond diskutiert. Einige sehen die Zeit gekommen, andere verweisen auf die Romanvorlage, darunter auch der afro-amerikanische Schauspieler Yaphet Kotto, der in «Leben und sterben lassen» (1973) neben Roger Moore den ersten farbigen Bond-Bösewicht Dr. Kananga spielte.
«James Bond kann nicht schwarz sein», sagte Kotto (78) dem Magazin «Big Issue». «Verdammte politische Korrektheit, wir müssen uns doch an das halten, was literarisch korrekt ist. Ian Fleming hat ihn als eine weisse Figur aufgebaut, also wird er von weissen Darstellern gespielt.» Kotto forderte: «Schwarze Männer sollten aufhören zu versuchen, weisse Helden zu spielen. Gebt einem schwarzen Mann eine Rolle, die noch niemand etabliert hat.»
«Ich bin zu alt dafür»
Unabhängig davon, ob der nächste Bond schwarz oder weiss ist – Idris Elba wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht sein. «Ganz ehrlich, ich bin zu alt dafür», räumte der Londoner, der im September seinen 46. Geburtstag feiert, schon vor zwei Jahren bei «Good Morning America» ein.
Bond 25 soll im Herbst 2019 Premiere feiern. Der nachfolgende Film der Reihe könnte frühestens Ende 2021 ins Kino kommen. Dann wäre Elba bereits 49 – zu alt für einen James-Bond-Debütanten, der für mehrere Filme zur Verfügung stehen sollte. Ur-Bond Sean Connery war beim Dreh zu seinem ersten Einsatz 31, Roger Moore mit 45 schon der älteste Neuling. Craig war beim Start der Dreharbeiten zu seinem 007-Debüt «Casino Royale» 37 Jahre alt und wurde wenig später 38.
Jetzige Nachfolger-Veröffentlichung wäre respektlos
Es wäre zudem äusserst unüblich, würden die Produzenten ein Jahr vor dem Start ihres nächsten Bond-Abenteuers mit Craig in der Hauptrolle schon einen Darsteller für die Zeit danach verpflichten. Und es wäre respektlos gegenüber Craig, wenn sich sein Nachfolger schon öffentlich in Stellung bringen würde. Von Elba, der als Gentleman in bester 007-Manier gilt, wäre das kaum zu erwarten.
Eingefleischte Bond-Fans liessen die neuerlichen Gerüchte übrigens ohnehin kalt. Mehreren beliebten Fanseiten war es nicht mal mehr eine Erwähnung wert. Den Elba-Anhängern ging es wohl anders. Sein Tweet wurde bis Dienstag mehr als 37'000 Mal geteilt. Dabei wollte der Schauspieler wahrscheinlich nur klarstellen, dass sein Name «Elba, Idris Elba» ist – und eben nicht «Bond, James Bond».