Jan Fedder (†64): So emotional war sein letzter Dreh
Zum 5. Todestag des Schauspielers Jan Fedder erinnert sich Kollegin Saskia Fischer an seinen letzten Drehtag. Eine neue NDR-Dokumentation würdigt den Hamburger.
Vor fünf Jahren, am 30. Dezember 2019, verstarb Jan Fedder im Alter von 64 Jahren in Hamburg.
Nun blicken Weggefährten und Kollegen in einer NDR-Dokumentation auf sein Leben und Wirken zurück. Besonders emotional erinnert sich Saskia Fischer, seine Kollegin aus dem «Grossstadtrevier», an den letzten gemeinsamen Drehtag.
Jan Fedder «konnte nicht mehr»
«Dann sass er da in seinem Stuhl und war eindeutig gebeutelt», erzählt die 58-jährige Schauspielerin laut «t-online». Bereits der vorherige Drehtag habe Fedder zu schaffen gemacht.
Fischer berichtet unter Tränen: «Er wurde immer kleiner (...) sagte, 'Saskia, ich kann nicht mehr'». In diesem Moment habe sie nur gedacht: «Jan, dann lass es doch, dann hör jetzt auf», wie «t-online» zitiert.
Doch ans Aufhören dachte Fedder trotz seiner angeschlagenen Gesundheit offenbar nie. Die Rolle im «Grossstadtrevier» war für Fedder mehr als nur ein Job: «Das war sein Motor, das brauchte er», erklärt Fischer laut «t-online».
«Immer noch da»
Auch nach seinem Tod bleibt Fedder für seine Kollegen präsent. «Jan ist immer im Revier präsent, auch wenn er nicht mehr da ist. Der ist wie der Mörtel zwischen den Steinen des Reviers», sagt Fischer gemäss «moin» in der Sendung «Brisant».
Seine Kollegin Maria Ketikidou ergänzte demnach: «Ich habe ihn so doll in meinem Herzen, dass, wenn ich aus seinem Raum gehe, ich immer nochmal auf Jans Bild gucke und sage: 'Hi Jan, wir sind immer noch da'».
Erinnerungen an ein Hamburger Original
Die NDR-Dokumentation «Jan Fedder – unvergessen» würdigt das Leben und Werk des Hamburger Originals. Neben Spielszenen und Archivmaterial kommen Freunde und Wegbegleiter zu Wort, wie der «Kölner Stadtanzeiger» berichtet.
Zu Fedders Grab auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg pilgern laut der Dokumentation täglich etwa 100 Menschen, wie «prisma» beschreibt. Ein Zeichen dafür, wie sehr der Star aus Serien wie «Grossstadtrevier» und «Neues aus Büttenwarder» vermisst wird.
Fedders Witwe Marion erinnert sich in der Dokumentation: «Jan hasste Silvester». Sie vermutet, dass er sich deshalb einen Tag vor Jahresende 2019 «aus dem Staub gemacht» habe.
Vom Kiez in die Herzen
Jan Fedder wurde 1955 in Hamburg geboren und wuchs als Sohn eines Kneipenbesitzers auf St. Pauli auf. Seinen Durchbruch hatte er 1981 mit «Das Boot», ab 1992 spielte er im «Grossstadtrevier» den Polizisten Dirk Matthies.
Fedder war auch in «Neues aus Büttenwarder» zu sehen. Er erhielt 2006 den Deutschen Fernsehpreis für «Der Mann im Strom».
Jan Fedder galt als authentischer Volksschauspieler und Hamburger Original. Er starb am 30. Dezember 2019 in seiner Heimatstadt Hamburg, bei der Trauerfeier im Hamburger «Michel» nahmen Tausende Abschied.