Juan Carlos: Spanier sind sauer auf ihren Ex-König

Esther Dietzler
Esther Dietzler

Spanien,

Spaniens Ex-König Juan Carlos hat das Land überraschend verlassen. Sein Volk nimmt es ihm übel.

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Ex-König Juan Carlos bleibt in den Emiraten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-König Juan Carlos von Spanien verliess letzte Woche sein Land.
  • Offiziell will er seinem Sohn nicht bei der Arbeit im Wege stehen.
  • Hinter den Kulissen steht der Ex-König allerdings unter Korruptionsverdacht.

Er verliess sein Land, um seinem Sohn ein ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen.

So die offizielle Version der überraschenden Abreise von Ex-König Juan Carlos (82). Inoffiziell soll Carlos vor einem noch offenen Gerichtsverfahren geflüchtet sein. Wohin? Wurde offiziell nie bestätigt.

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Juan Carlos hält sich in einem 12'000-Franken-Hotel-Zimmer im Emirat Abu Dhabi auf. - Keystone/Emirates Palace

Sicher ist hingegen, dass die Spanier es ihrem unter Korruptionsverdacht stehenden Ex-König übel nehmen, dass er die Fahnen gestrichen hat.

Gut 63 Prozent der Spanier halten es für eine schlechte Idee, dass der 82-jährige frühere Monarch ausgereist ist. Dies ergab eine Umfrage für die Zeitung «El Mundo» am Wochenende.

Vier von fünf Befragten plädierten sogar dafür, dass sich Juan Carlos einem möglichen Gerichtsverfahren stellen solle.

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Juan Carlos schrieb Freunden: Exil nur temporär. - Getty Images/dpa

In einem vom Königshaus letzten Montag veröffentlichten Brief an seinen Sohn und Nachfolger Felipe VI. (52) hatte Juan Carlos mitgeteilt, er verlasse Spanien. Carlos werde ins Ausland ziehen hiess es weiter. Damit wolle er die Arbeit Felipes «erleichtern».

Der ehemalige Monarch hatte 2014 zugunsten seines Sohnes Felipe abgedankt. Juan Carlos hatte nach dem Tod von Diktator Francisco Franco 1975 eine wichtige Rolle bei der Demokratisierung Spaniens gespielt. Dies brachte ihm grosse Sympathien in der Bevölkerung.

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Ein Foto von 2011 in Madrid: Der damalige König Juan Carlos (2.v.r.) mit Königin Sofia (2.v.l.), seiner Tochter Cristina (l.), deren Ehemann Inaki (r.) und dem gemeinsamen Sohn Don Miguel. - Getty Images

Der Umfrage zufolge halten rund 69 Prozent der Spanier ihm eine wichtige Rolle bei diesem Übergang von der Diktatur zugute.

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