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Karl-Theodor zu Guttenberg: Der neue Stern am RTL-Himmel?

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Karl-Theodor zu Guttenberg wird mit Thomas Gottschalk den Jahresrückblick «Menschen, Bilder, Emotionen» präsentieren.

Karl-Theodor zu Guttenberg moderiert mit Thomas Gottschalk «Menschen, Bilder, Emotionen».
Karl-Theodor zu Guttenberg moderiert mit Thomas Gottschalk «Menschen, Bilder, Emotionen». - imago/Sammy Minkoff

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg geht unter die Moderatoren.
  • Der ehemalige deutsche Verteidigungsminister tritt an der Seite von Thomas Gottschalk auf.
  • Dies beim diesjährigen RTL-Jahresrückblick.

Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg (50) ist wieder da. Der oft nur mit KT abgekürzte Ex-Politiker war Bundeswirtschaftsminister, dann Verteidigungsminister und grosser Sympathieträger der CSU. Und er war der mit Abstand beliebteste Politiker, viele Deutschen hätten ihn am liebsten sofort im Bundeskanzleramt gesehen. Doch dann kam ein beispielloser politischer Absturz...

Das grosse Wiedersehen

Doch jetzt kommt er wieder. Der grösste deutsche Privatsender RTL verkündete Ende September: Thomas Gottschalk (72) und Karl-Theodor zu Guttenberg (50) übernehmen den Jahresrückblick «Menschen, Bilder, Emotionen» vom scheidenden Moderator Günther Jauch (66). Die Show wird am 11. Dezember um 20:15 Uhr bei RTL ausgestrahlt und thematisiert die wichtigsten Geschichten und Ereignisse des ablaufenden Jahres - mit Menschen, die sie ausmachten.

Für den früheren Politiker ist dieser TV-Auftritt nur Teil eines Deals. Derzeit arbeitet Guttenberg an zwei Docutainment-Sendungen für das Streamingangebot RTL+. Die erste Dokumentation präsentiert er bereits im November. Da knöpft er sich die Machtpolitik des russischen Präsidenten Wladimir Putin vor.

Er ist inzwischen wieder Doktor

KT ist reifer geworden, schliesslich feiert er am 5. Dezember seinen 51. Geburtstag. Das Gesicht ist etwas fülliger, er trägt neuerdings einen Drei-Tage-Bart. Die Zeit des gegelten Haarschopfs, der laut «taz» früher «auch bei einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent noch stand wie eine frisch geschmiedete Pickelhaube», ist perdu. Er hat, so könnte die optische Botschaft lauten, das Gelackte abgelegt. Und er darf sich wieder Dr. Guttenberg nennen. 2019 hat er an der Universität von Southampton über das Korrespondenzbankwesen promoviert. Sein neuer akademischer Grad: «Doctor of Philosophy».

Seine erste Doktorarbeit dürfte ein Trauma ausgelöst haben. Schliesslich hat sie quasi über Nacht eine himmelstürmende politische Karriere zerstört, als 2011 herauskam, dass der Jurist Guttenberg für seine Dissertation zu grossen Teilen fremde Texte verwendete, ohne dies anzugeben. Der Doktortitel wurde aberkannt, KT trat aufgrund der heftigen Kritik von allen politischen Ämtern zurück, für ihn «der schmerzlichste Schritt meines Lebens», der überdies ätzend verspottet wurde.

In diesen «selbst verschuldeten dunklen Stunden» (Guttenberg über Guttenberg) nannte man ihn in Anlehnung an den ersten James Bond-Film «Dr. No» oder «Selbstverteidigungsminister». Der Radiosender «ffn» spielte in einer eigenen Version den Prinzen-Hit «Alles nur geklaut» auf Guttenberg gemünzt: «Ich hab alles nur geklaut... mein Doktortitel ist versaut». Der Song wurde auf YouTube ein Renner.

Er hat mit seiner Familie das Land verlassen

Für die Familie des Politikers war das alles andere als lustig. Seine Frau Stephanie zu Guttenberg (45) sagte kürzlich in einem «Bild»-Interview: «Es war, als würde die Welt über mir zusammenbrechen... Dieser Hass war damals so gross, dass ein Abgeordneter im Bundestag meinem Mann ernsthaft diesen Satz an den Kopf warf: 'Früher hätten sie dich dafür erschossen.'» Sogar die beiden Töchter habe man «in Sippenhaft genommen. Man wollte Kinder von Eltern wie uns nicht auf der Schule haben.»

Die Guttenbergs gingen in die USA, der Ex-Minister arbeitete in Washington für das Center for Strategic und International Studies. 2013 gründete er in New York das Beratungs- und Investmentunternehmen Spitzberg Partners, das u.a. auch den inzwischen insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard als Kunden hatte und beriet die Lufthansa sowie die EU-Kommission.

Ob er ein guter Moderator wird?

Nun ein neuer Anlauf bei RTL. Es ist das lang erwartete Comeback eines 50-Jährigen, bei dem man in den letzten Jahren das Gefühl hatte, dass seine Zukunft schon hinter ihm liegt. Oder ist es die Geburt eines neuen Medienstars? «Kein Zweifel», schreibt die «Süddeutsche Zeitung», Guttenberg sei «charmant, und er kann schön sprechen. Bei 'schön sprechen' spielt nicht so sehr eine Rolle, was man sagt, sondern wie man es sagt. Das ist beim Fernsehen wichtig.»

Das kann KT. In Bezug auf seine Vergangenheit spricht er von einem «abgrundtiefen selbst verschuldeten Versagen», in Sachen «Selbstüberschätzung» sei er auch nicht ungeübt, so zitiert ihn der «Tagesspiegel». Er habe lange gebraucht, «um meine Eitelkeit zu überwinden.» Solche Töne hört man von (angehenden) Moderatoren nicht jeden Tag. Er ist schlagfertig, hat durchaus Entertainment-Qualitäten und übt sich in Selbstironie, was zweifelsohne unterhaltsam sein kann, wenn er (ohne Manuskript) sagt, er könne immer noch «schnell eine Rede zusammenkopieren.» Und: «Ich turne hier herum und nicht am Rednerpult, weil ich sonst Gefahr liefe, eine abgeschriebene Rede vorzulesen.»

Ex-Politiker mit Entertainment-Qualitäten

Er kann auch austeilen, mit plastischer Sprache, die beim Publikum ankommt. Nordkoreas Diktator nennt er einen «Dickmops mit lustigem Haarschnitt», Donald Trump einen «blonden Schachtelteufel». Wenn der eine Glühbirne eindrehe «steigt er auf einen Stuhl und wartet, dass sich die Welt um ihn dreht.»

Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) ist für ihn der «Gazprom-Gerd», diesem Putin-Freund gibt er noch ein freches Wortspiel mit: «Alte Liebe rosneft nicht.» Zur Erinnerung: Rosneft ist ein russischer Mineralölkonzern. Ganz schön keck, der KT. Leider hatten vorher schon andere diesen Einfall: «Alte Liebe rosneft nicht», schrieb die «FAZ» über einen Artikel, der von Schröder, Putin und russischer Energie handelte. Prompt twitterte ein «faz.net»-Redakteur: «Einmal Plagiator, immer Plagiator».

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